Nach Messer-Attacke auf Partnerin in Chemnitz: Warum ist der Täter nicht in U-Haft?

Chemnitz - Beziehungsdrama in Chemnitz: Mitte Januar stach ein Mann (35) im Streit auf seine Partnerin (45) ein. Die Frau wurde dabei schwer verletzt, kam umgehend in ein Krankenhaus. Nun kommen neue Details zur brutalen Attacke ans Licht.

Am 14. Januar kam es in diesem Mehrfamilienhaus in der Further Straße in Chemnitz zu einer brutalen Messer-Attacke: Ein Mann (35) stach auf seine Partnerin (45) ein.  © Haertelpress

Linken-Politikerin Juliane Nagel (46) forderte nach der Tat Aufklärung von Sachsens Innenminister Armin Schuster (63, CDU). In einer Kleinen Anfrage nahm der CDU-Politiker zunächst zum aktuellen Stand der Ermittlungen Stellung.

Derzeit ermittelt die Chemnitzer Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Tunesier, heißt es. "Anhaltspunkte für einen Tötungsvorsatz haben sich im Rahmen der Ermittlungen bislang nicht ergeben", erklärt der Innenminister.

Zudem kommt ein neues Detail ans Licht: Der Messer-Mann soll am Abend der Attacke unter Drogen gestanden haben. Ein frauenfeindlicher Hintergrund sei nicht zu erkennen, so Schuster.

Chemnitz Crime Mann bei Messer-Attacke in Chemnitz verletzt: Polizei schnappt Täter

Laut Polizei soll am 14. Januar ein Streit zwischen dem 35-Jährigen und einem Hausbewohner (18) eskaliert sein. Als die Partnerin des 35-Jährigen einschritt, habe er sie mit einem Messer im Bauchbereich verletzt.

"Rettungskräfte brachten die Geschädigte mit schweren, jedoch nicht lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus", hieß es damals von der Polizei.

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Fehlende Haftgründe: Messer-Täter wieder freigelassen

Der Messer-Täter wurde auf ein Polizeirevier gebracht. Nach einigen Stunden war er wieder frei.  © Haertelpress

Der Messer-Täter wurde anschließend auf ein Polizeirevier gebracht. Wenig später kam er wieder frei. Grund dafür seien fehlende Haftgründe, so Schuster. Die Staatsanwaltschaft habe daher keinen Antrag auf U-Haft gestellt.

Weiterhin wollte Linken-Politikerin Juliane Nagel wissen, ob der Mann bereits in der Vergangenheit polizeilich in Erscheinung getreten sei. Innenminister Schuster beantwortete die Frage nicht. "Einer Beantwortung stehen Rechte Dritter [...] entgegen", heißt es dazu.

In Bezug auf den Täter hätte es allerdings "keine Hinweise auf eine mögliche Gefahrenlage" gegeben. Daher gab es keine präventiven Maßnahmen, um die Frau zu schützen.

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