Nach brutalem Angriff auf 33-Jährigen in Chemnitz: Täter aus der rechten Szene?
Chemnitz - Nach einem brutalen Angriff auf einen 33-Jährigen am vergangenen Wochenende in Chemnitz hat sich der Staatsschutz eingeschaltet.
Ein politischer Hintergrund der Tat könne nach Würdigung der Gesamtumstände nicht ausgeschlossen werden, informierte die Pressestelle der Polizeidirektion Chemnitz am Freitag auf Anfrage. Ermittelt wird gegen sieben Beschuldigte wegen gefährlicher Körperverletzung.
In der Nacht zum Samstag vor einer Woche war ein 33-Jähriger niedergeschlagen und schwer verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei hatte der Deutsche zuvor mit zwei Begleitern - einer Britin und einen Slowenen - einen Club verlassen und war in Richtung Stadtzentrum unterwegs. Dabei sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Gruppe mehrerer Männer gekommen. Zwei hätten den 33-Jährigen daraufhin mit Tritten und Schlägen attackiert.
Die Polizei konnte später sieben 18 bis 30 Jahre alte Deutsche als mutmaßliche Täter feststellen. Einige von ihnen seien polizeibekannt, hieß es.
Beim Opfer soll es sich um einen Kulturmanager handeln
Bei dem Opfer handelt es sich laut einem Bericht der Zeitung "taz" um einen Kulturmanager, der in Chemnitz ein Netzwerktreffen besucht hat. Bei den Tätern habe es sich offenbar um "rechte Schläger" gehandelt, heißt es.
Vor dem Angriff hätten sie "Seid ihr Zecken?" gefragt und sie aufgefordert kein Englisch zu sprechen.
Ob die Tatverdächtigen der rechtsextremen Szene angehören, dazu äußerte sich die Polizei am Freitag nicht näher.
"Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben machen."
Chemnitz will 2025 als Kulturhauptstadt Europas Gastgeber für ein internationales Publikum sein.
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