Nach Bluttat in Chemnitzer Hinterhof: Mutter (51) bangt um Sohn (34)
Chemnitz - Es sind unfassbar schwere Stunden für Silvana P. (51): Ihr Sohn Jörg (34) kämpft auf der Intensivstation um sein Leben. Auch er ist ein Opfer der Messerattacke in einem Chemnitzer Hinterhof, bei der eine Anwohnerin (46) starb. Jörg erlitt mehrere Messerstiche, ist schwer verletzt und liegt nun im Koma.
Die Hintergründe der schrecklichen Tat geben Mama Silvana und der Staatsanwaltschaft Rätsel auf. "Mein Sohn ist kein gewalttätiger Mensch. Er ist stets hilfsbereit und hat ein großes Herz", erzählt Frau P. unter Tränen.
Am Abend habe er mit Bekannten aus der Nachbarschaft im Hinterhof an der Reichenhainer Straße zusammengesessen. Darunter war auch die später getötete 46-Jährige.
So schildert es Jörgs Kumpel, der irgendwann gegangen sei, während Jörg und die Nachbarin noch blieben. Was danach geschah, wird derzeit ermittelt.
"Wir gehen davon aus, dass die Frau erstochen wurde", sagt Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein (62). Auch Jörg wurde von dem Tatmesser mehrfach getroffen, unter anderem in Rücken und Bein.
Hintergründe noch völlig unklar: "Niemand hat etwas von einem Streit mitbekommen"
Die Staatsanwaltschaft hat einen 20-Jährigen "im Umfeld" des Tatorts festgenommen, aber der genaue Tatablauf und das Motiv sind unklar. Der schwer verletzte Jörg könnte den entscheidenden Hinweis liefern.
"Niemand hat etwas von einem Streit mitbekommen. Seine Freundin, die dort mit ihm wohnt, hat jene Nachbarin schreien gehört und ist dann nach unten gerannt. Ich kann mir nur vorstellen, dass er ihr helfen wollte, dazwischen gegangen ist", sagt Silvana P.
Laut Oberstaatsanwalt Klein lässt sich der 20-Jährige nicht zum Tatgeschehen ein. "Die Ermittlungen dauern an."
Unterdessen sammelt die Familie im Netz Geld, um Therapien und Reha-Maßnahmen für Jörg zu finanzieren. "Wir können nur ahnen, wie schlimm die Schäden und Folgen sein werden. Deswegen brauchen wir Unterstützung", schreibt die Familie.
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Titelfoto: privat, Stefan Graf