Chemnitzer Bankmitarbeiterin rettet Rentnerin vor WhatsApp-Abzocke
Chemnitz - Beinahe wäre eine Rentnerin (73) aus Chemnitz durch einen WhatsApp-Betrug einige Hundert Euro losgeworden! Rettung nahte in letzter Sekunde: Eine clevere Bankangestellte bewahrte die Frau vor der Abzocke.
Die Seniorin wurde in der vergangenen Woche von Betrügern kontaktiert. Per WhatsApp forderten sie die Chemnitzerin zu einer spontanen Auslandsüberweisung nach Frankreich auf.
Die Betrüger teilten der Seniorin mit, dass sie von einer 81-jährigen Französin knapp über 500.000 Euro geschenkt bekommen habe. Die Dame sei schwer krank, habe keine Nachkommen.
Per Mail erhielt die Chemnitzerin eine Schenkungsurkunde von einem Pariser Notariat - alles wirkte offenbar echt. Doch um das Geld zu bekommen, müsste die Chemnitzerin dem Notar exakt 353 Euro bezahlen.
Daher tauchte sie am heutigen Montag in der Sparkassen-Filiale in der Bernsdorfer Straße auf und wollte die Überweisung tätigen.
"Sie erzählte mir, dass sie von einer Frau einen hohen Betrag geschenkt bekommen hat. Da sich das Vermögen im Ausland befindet, muss sie für die Gutschrift im Voraus Geld nach Frankreich überweisen", berichtet Bank-Mitarbeiterin Cornelia Teichmann.
Als die 73-Jährige die Story erzählte, wurde Teichmann stutzig. In letzter Sekunde verhinderte sie die Überweisung und deckte die Abzock-Masche auf.
Chemnitzer Sparkassen-Chef stolz auf Mitarbeiterin: "Sie hat richtig gehandelt"
Dr. Michael Kreuzkamp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Chemnitz, ist stolz auf seine Angestellte, die den WhatsApp-Betrug aufdeckte. "Sie hat richtig gehandelt und so einen Schaden von der Kundin abwenden können."
Teichmann ist erst seit drei Monaten bei der Sparkasse. Sie kam als Quereinsteigerin ins Team. Umso mehr freut es Sparkassen-Chef Kreuzkamp, dass seine Mitarbeiterin diesen Betrug verhindert hat.
Auch zukünftig sollen Rentner vor Betrügern bewahrt werden: "Unsere Mitarbeiter sind bei hohen Barabhebungen oder ungewöhnlichen Überweisungen sensibilisiert. Sie fragen nach den Beweggründen", erklärt Kreuzkamp.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa