Chemnitzer Anwohner in Angst: Schnappt endlich den Zündler!
Chemnitz - In Chemnitz stehen beinahe täglich Gartenlauben und zuletzt auch ein Hektar Feld in Flammen. Am angespanntesten ist die Lage "Am Harthwald". Hier leben Anwohner in Angst, weil die Zündler einfach keine Ruhe geben.
Allein seit August brannte es in und an zwei Häuserblöcken viermal. Betroffen waren entweder Müllcontainer oder das Treppenhaus.
"Ich habe die Rauchwolke am Container gesehen. Da hat man schon ein mulmiges Gefühl", ängstigt sich eine Anwohnerin (70). Einige Bewohner denken schon an Umzug, andere lassen sich nicht unterkriegen: "Wir wohnen seit 1983 hier. Wir hoffen, dass sie die bald erwischen", sagt ein Rentner (80).
Seine Frau (79) befürchtet indes, dass sich die Zündeleien schnell ausbreiten können: "Ringsherum ist viel Wald, und es ist sehr trocken."
Die meisten Anwohner teilen den Verdacht, dass wohl Jugendliche hinter den Brandanschlägen stecken.
Polizeisprecher Andrzej Rydzik (36) hält sich bedeckt: "Wir haben die einzelnen Brandereignisse auf Zusammenhänge geprüft. Die Ermittlungen dauern an, wobei die Kriminalisten nicht nur einzelnen Verdachtsmomenten nachgehen."
Am Harthwald 1, 26 und 28 hat der Vermieter (GGG) bereits Maßnahmen ergriffen. "Es wurde eine neue, moderne Schließanlage nachgerüstet. Weiterhin bereiten wir gegenwärtig die Verlagerung des Müllplatzes in den Außenbereich vor", sagt Prokurist Frank Bertram (52). Die Bewohner würden regelmäßig zum Schließen der Türen sensibilisiert.
Titelfoto: Haertelpress