Chemnitz: So läuft der Kampf gegen die Dealer im Zentrum

Chemnitz - Drogenhandel am Stadthallenpark, Trinker am Wall - CDU-Stadtrat und Polizist Michael Specht (36) fordert mehr Polizei und Stadtordnungsdienst für ein attraktives Chemnitzer Zentrum. Auch wenn der Experte, weiß, dass diese Aufgabe schwierig ist: "Regelmäßige Kontrollen führen nur zu einer Verlagerung in andere Stadtteile."

Polizist und CDU-Stadtrat Michael Specht (36) fordert eine gemeinsame Aktion von Beamten und Streetworkern gegen die Trinkerszene am Wall.
Polizist und CDU-Stadtrat Michael Specht (36) fordert eine gemeinsame Aktion von Beamten und Streetworkern gegen die Trinkerszene am Wall.  © Kristin Schmidt

Da Dealer mit ihrem kriminellen Tun Geld verdienen, wehren sie sich gegen die Verdrängung von ihren Lieblingsplätzen.

"Kundendichte, viele Passanten, bekannter Ort, gute Fluchtmöglichkeiten - die Szene bleibt selbst bei hoher Kontrolldichte am liebsten in der Nähe des Stadthallenparks."

Um ihren Strafverfolgern zu entgehen, minimieren die Täter lediglich die möglichen Gefahren. Ihre Tricks sind den Ermittlern wohlbekannt: Man hat die Drogen nicht sofort dabei, macht erstmal den Deal klar.

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Es gibt Späher, die im Ernstfall vor Polizei warnen. Und es gibt Kuriere, die Drogen auf Bestellung und nach Vorkasse liefern.

Die Polizei kann zumindest Teilerfolge vermelden: Im Stadthallenpark wird nur noch in Randbereichen gedealt, weiß Specht.

Regelmäßig kontrolliert die Polizei im Chemnitzer Zentrum. Ziel sind hier vor allem Drogendealer.
Regelmäßig kontrolliert die Polizei im Chemnitzer Zentrum. Ziel sind hier vor allem Drogendealer.  © Haertelpress/Harry Härtel
Mühsam wühlt sich dieser Polizist durch die Rabatten: Der Stadthallenpark ist auch ein beliebtes Drogenversteck.
Mühsam wühlt sich dieser Polizist durch die Rabatten: Der Stadthallenpark ist auch ein beliebtes Drogenversteck.  © Haertelpress/Harry Härtel
Am Wall häufen sich die Beschwerden von Passanten und Anliegern über Trinker und Belästigungen.
Am Wall häufen sich die Beschwerden von Passanten und Anliegern über Trinker und Belästigungen.  © Kristin Schmidt

Drogengeschäfte an beliebten Treffpunkten im Zentrum

Trotz häufiger Polizeikontrollen: Die Drogenszene lässt sich nicht aus der Innenstadt verdrängen.
Trotz häufiger Polizeikontrollen: Die Drogenszene lässt sich nicht aus der Innenstadt verdrängen.  © Haertelpress/Harry Härtel

Beliebte Treffpunkte für Drogengeschäfte liegen auch im Bereich des Karl-Marx-Monuments, des Parks der OdF, der Brückenstraße und hinter dem Alanya-Döner. "Wichtig ist, dass an potenziellen Punkten schnell Kontrollen erfolgen, damit sich die neuen Standorte nicht verfestigen."

Bei "spaßorientierten Störern" wie der Trinkerszene am Wall läuft das anders. Michael Specht: "Im Idealfall nerven konsequente Polizei-Kontrollen und Videoüberwachung so sehr, dass sie ihren Treffpunkt komplett wechselt. Dort beginnt dann das Spiel von vorn - oder Mitglieder der Gruppe sorgen von sich aus für Ruhe und friedliches Verhalten, damit sie in ungestört trinken können."

Ein Beispiel sei der Vorplatz Tietz, wo die Saufkumpanen durch permanente Kontrollen vertrieben wurden. "Auch der Einsatz von Streetworkern lohnt sich".

Titelfoto: Kristin Schmidt, Haertelpress/Harry Härtel

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