Kiloweise Marihuana in Chemnitz verkauft! Drogen-Prozess gegen albanische Dealer-Bande
Chemnitz - Marihuana war ihr Spezialgebiet. Eine Drogenbande soll in West- und Mittelsachsen kiloweise "Stoff" unters Volk gebracht haben. Der Wert: mehr als 100.000 Euro.
Ein mutmaßliches Mitglied der neunköpfigen Bande steht seit Montag vor dem Landgericht Chemnitz.
Acht Handlungen werden dem Albaner Jetnor C. (36) im Jahr 2019 vorgeworfen. Was Richter und Staatsanwalt besonders interessiert: Ist der Angeklagte Kopf der Bande oder nur ein "kleiner Fisch"?
Der Anklage zufolge war Jetnor C. für Chemnitz verantwortlich. Der mutmaßliche Drogenhändler erwarb und verkaufte Dutzende Kilo. In der Nähe der Bar "Lokomov" (Augustusburger Straße) waren es sechs Kilo (Wert: 24.000 Euro), am Netto-Markt (Frankenberger Straße) 19 Kilo im Wert von 76.000 Euro. Zwei Kilo fanden Beamte in der Wohnung des Angeklagten.
Die Logistik soll von Leipzig aus koordiniert worden sein. Von dort wurden die Drogen an Händler und Unterhändler verteilt.
Wegen der komplexen Beweisaufnahme schlug der Richter einen Deal vor: "Wenn Sie gestehen, nicht als führende Figur gehandelt zu haben, erwartet Sie eine Haftstrafe zwischen vier Jahren und drei Monaten und vier Jahren und neun Monaten."
Bei Tatnachweis ohne Geständnis muss Jetnor C. mindestens fünfeinhalb Jahre in den Knast. Fortsetzung folgt.
Titelfoto: haertelpress / Harry Haertel