Brutaler Wahlkampf in Chemnitz: Entsetzen über Angriff auf Helfer der Grünen

Chemnitz - Der Wahlkampf hat in Chemnitz gerade begonnen. Schon wird gewütet, Plakate werden zerrissen oder umgeworfen. In Röhrsdorf gab es sogar einen tätlichen Angriff.

Sie fordern einen gewaltfreien Wahlkampf (v.l.): Yvonne Kilian (45, FDP), Solveig Kempe (42, CDU), Renata Marwege (57, SPD), Joseph Israel (24) und Bernhard Herrmann (58, beide Grüne).
Sie fordern einen gewaltfreien Wahlkampf (v.l.): Yvonne Kilian (45, FDP), Solveig Kempe (42, CDU), Renata Marwege (57, SPD), Joseph Israel (24) und Bernhard Herrmann (58, beide Grüne).  © Jan Härtel/Chempic

Ein 37-Jähriger hängte am Samstagvormittag im Goetheweg Plakate der Grünen an Lichtmasten. Ein Angreifer entriss ihm die Leiter, schlug ein Plakat vom Mast, beleidigte und verletzte den Wahlhelfer an einer Hand. Der Geschädigte erstattete Anzeige.

Grünen-Vorsitzender Joseph Israel (24): "Wir sind geschockt und entsetzt über den feigen Angriff auf den Wahlkampfhelfer. Wir werden künftig warnen, allein loszugehen - mit Angriffen muss man offenbar rechnen."

Unterdessen melden Parteien massive Beschädigungen ihrer Plakate in Schönau, Siegmar, Reichenbrand und Rabenstein.

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"Mehr als ein Dutzend CDU-Plakate wurden runtergerissen oder zerstört", schimpft Solveig Kempe (42). Sie kann die Gewalt nicht verstehen: "Wir setzen uns im Ehrenamt für unsere Stadt ein."

Reihenweise werden auch bei der FDP "Plakate zerrissen, zertrampelt und in die Ecke geschmissen", klagt Yvonne Kilian (45). Sogar das Großplakat an der Kirche Reichenbrand wurde umgeworfen, die Gesichter von Jonas Herrmann und Kilian mit Hitler-Bärtchen verschmiert.

Betroffen sind ebenso SPD und Grüne. Solveig Kempe: "Wir haben erste Hinweise auf mögliche Tätergruppen."

Titelfoto: Jan Härtel/Chempic

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