Brennpunkt Chemnitzer City: Rathaus macht Geld für Sicherheit locker
Chemnitz - Zu den kleinteiligen Sonderausgaben, die der Chemnitzer Stadtrat mit dem Haushalt beschlossen hat, gehören auch 10.000 Euro für "Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in der Innenstadt".
CDU-Rat Michael Specht (37), im wahren Leben selbst Polizist, erklärt: "Zum einen soll eine Sicherheitsanalyse unter externer Expertise durchgeführt werden." Dafür werde auf Erfahrungen anderer Städte zurückgegriffen.
Aber es solle mit dem Geld auch schon gehandelt werden: "Niedrigschwellige Intervention vor Ort", wünscht sich Specht. Zwar gebe es bereits die Sozialarbeit. Doch die könne nicht jeden Menschen erreichen.
Der niedrigschwellige Ansatz meint Specht zufolge, dass sich Menschen mit ähnlicher Lebenserfahrung an schwere Fälle auf den Straßen und Plätzen wenden.
So könne ein Austausch auf Augenhöhe stattfinden und es werde zumindest versucht, die zu erreichen, bei denen auch klassische Sozialarbeiter mit ihrem Latein am Ende sind.
Umfrage in Chemnitz: Fühlt Ihr Euch sicher in der Innenstadt?
Norbert Helbig (64), Restaurantfachmann:
"Eigentlich fühle ich mich sicher, mir ist noch nichts passiert. Es ist nicht verkehrt, dass die Stadt die Sicherheit erhöhen will, man hört ja doch viel in den Medien. Da finde ich es gar nicht so verkehrt, wenn da mal eine Überwachung gemacht wird."
Gisela Nordmann (68), Rentnerin:
"Ich bin eigentlich nicht so oft hier. Wenn, dann nur durch meinen Sport, und dann gehe ich meistens über den Marktplatz, da fühle ich mich sicher. Ich finde es super, dass die Stadt die Sicherheit erhöhen möchte."
Oliver Münch (54), Ingenieur:
"Ja, ich fühle mich sicher. Bisher habe ich noch nichts gesehen, was mich direkt angeht. Ich finde auf alle Fälle gut, dass die Stadt die Sicherheit mit 10 000 Euro erhöhen will. Man sieht dann doch schon, dass hier ab und zu gedealt wird."
Anna Spindler (19), Schülerin:
"Ich fühle mich abends nicht sicher. Generell als Frau, wenn man abends alleine unterwegs ist, fühlt man sich unwohl, weil man schnell angesprochen wird. Es ist ja auch nicht immer jemand zur Stelle, teilweise helfen einem Leute auch gar nicht."
Die aktuelle Kriminalstatistik findet Ihr im TAG24-Artikel "Mehr Sex-Täter, mehr Gewalt: So kriminell war es im Raum Chemnitz".
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Härtelpress