Bestechung, Untreue, Steuerhinterziehung: Dutzende Wohnungen in Sachsen durchsucht!
Chemnitz/Zwickau - Am Dienstag durchsuchte die Polizei etliche Wohnungen und Geschäftsräume von Bauunternehmern im Raum Chemnitz und Zwickau. Der Grund: Die Bosse sollen sich durch Provisionen Hunderttausende Euro eingesteckt und das Geld beim Finanzamt nicht richtig angegeben haben.
Insgesamt ermittelt die Chemnitzer Staatsanwaltschaft gegen 24 Beschuldigte, die zum großen Teil Geschäftsführer von Bau- Handwerks- und anderen Betrieben aus der Region sind.
"Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit 2018 für die Vergabe von Bauaufträgen Provisionen empfangen bzw. für Bauaufträge Provisionen gezahlt und diese Zahlungen mit falschen Angaben gegenüber den Finanzämtern steuerlich geltend gemacht und dadurch Steuern verkürzt zuhaben", heißt es von der Staatsanwaltschaft.
Allein der Hauptbeschuldigte, ein Unternehmer aus Chemnitz (34), soll sich durch diese illegale Aktion satte 1,8 Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt haben!
Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz durchsuchten am Dienstag Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen und der Steuerfahndung Chemnitz insgesamt 61 Wohn- und Geschäftshäuser in Sachsen, die mit den mutmaßlichen Steuer-Prellern in Verbindung stehen.
Auch in anderen Bundesländern wurden Wohnungen durchsucht, etwa in Berlin (2), Bayern (2), Baden-Württemberg (2), Brandenburg (4) und Thüringen (1).
Landeskriminalamt Sachsen: "Korruption ist kein Kavaliersdelikt!"
Dabei wurden 46 Smartphones, 27 Computer und 952 Ordner Unterlagen sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssen. "Dies wird geraume Zeit beanspruchen", heißt es.
Aktuell wird gegen die Beschuldigten wegen Bestechung bzw. Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, Untreue und Steuerhinterziehung ermittelt. Festnahmen gab es bisher keine. Bei der Durchsuchungsaktion waren insgesamt 514 Beamte im Einsatz.
Das Landeskriminalamt Sachsen weist noch einmal darauf hin: "Korruption ist kein Kavaliersdelikt!"
Titelfoto: Uwe Meinhold