Für 100 Millionen Euro! CVAG baut Straßenbahn-Netz massiv aus
Chemnitz - Chemnitz startet die ÖPNV-Offensive! Bis 2030 will die CVAG gemeinsam mit der Stadtverwaltung die Linien 1 und 3 um insgesamt sieben Kilometer verlängern. Damit wäre der Westen und Nordosten der Stadt endlich ans Tram-Netz angeschlossen. Das Mammut-Projekt würde mehr als 100 Millionen Euro kosten.
Mit der Tram zum Fußball oder bis zum Tierpark? Bis Ende des Jahrzehnts könnte dieser Gedanke Realität werden.
Derzeit enden die Linien 1 und 3 an der Wendeschleife in Schönau beziehungsweise am Hauptbahnhof.
Die bestehende Gleis-Trasse der Schönau-Linie soll im Straßenraum entlang der Zwickauer Straße erweitert werden. Die Linie würde näher an die Messe rücken sowie Tierpark und Bahnhof Siegmar erschließen. Endstation wäre die Kirche Reichenbrand.
Die Linie 3 könnte hinter dem Hauptbahnhof entlang der Straße der Nationen, Heinrich-Schütz-Straße bis zur Zeisigwald-Klinik verlaufen.
Dadurch wären Stadion, Sachsen-Allee und Terra Nova Campus ans Tram-Netz angebunden.
OB Sven Schulze: "Bahnbrechende Entscheidung für den ÖPNV"
"Die Machbarkeitsstudien einschließlich Nutzen-Kosten-Analysen stimmen uns optimistisch", so CVAG-Vorstand Jens Maiwald (55). Der Aufsichtsrat habe den Plänen bereits zugestimmt.
Prominentestes Mitglied, OB Sven Schulze (49), sagt: "Ich finde das eine im wahrsten Wortsinne bahnbrechende Entscheidung für den ÖPNV in unserer Stadt und das künftige Mobilitätsverhalten."
Im Herbst muss der Stadtrat dem Bauvorhaben zustimmen.
Weitere Voraussetzung ist die Aufnahme in die Förderprogramme von Bund und Land, aus denen 90 Prozent der rund 110 Millionen Euro entzogen werden sollen.
Die Grünen befürworten das Vorhaben, fordern aber gleichzeitig noch mehr ÖPNV: "Pläne wie die Kaßbergstraßenbahn dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Nur ein vollständiges Netz innerstädtischer Straßenbahnlinien hat die Chance, zum prioritären Mobilitäts-Rückgrat in Chemnitz zu werden", sagt Stadtrat Volkmar Zschocke (52).
Titelfoto: Montage: Visualisierung CVAG, Uwe Meinhold, Maik Börner