Düstere Aussichten für CVAG: Verkehrsunternehmen wird seine Personalprobleme nicht los
Chemnitz - Mit dem Deutschlandticket sollen bundesweit die Weichen pro ÖPNV gestellt werden. Doch die CVAG hat - nach wie vor - ganz andere Sorgen.
Der Personalmangel nimmt kein Ende. Im Gegenteil: Weil ab 2023 ein neuer Tarif greift, fehlen noch mehr Fahrer in Chemnitz. Eine Rückkehr zum Normalfahrplan ist im Moment nicht in Sicht. Vor allem im Dezember fielen trotz ausgedünntem Fahrplan Linien aus. Fast jeder fünfte Fahrer war zu Spitzenzeiten krank.
In den nächsten Monaten könnte die CVAG weitere Probleme bekommen, da die Kapazitäten durch das Deutschlandticket steigen könnten. Schon jetzt fehlen rund 30 Vollzeit-Fahrer.
Was hinzukommt: Der neue Tarifvertrag reduziert die Arbeitszeit auf 38 Wochenstunden. "Diese sind mit der Beschaffung von zusätzlichen 13 Personalen zu kompensieren", teilte Bürgermeister Michael Stötzer (50, Grüne) in einer Informationsantwort mit.
Weiterhin erschwerend sind laut CVAG-Sprecherin Juliane Kirste (38) die "schwankenden Mehrleistungen aufgrund der großen Anzahl an Baumaßnahmen, Fluktuation bei Fahrpersonalen und der demografische Wandel".
Ein innovatives Förderprogramm soll künftig bei der Personalgewinnung helfen. Außerdem wurden ein Recruiter und ein Fahrlehrer für Quereinsteiger eingestellt. Auch bei der City-Bahn Chemnitz ist die Lage brenzlig.
"Der Krankenstand beträgt zurzeit 16 Prozent. Mehr sollte es nicht sein, sonst droht Fahrtenstreichung", so Sprecher Falk Ester (54).
Titelfoto: Uwe Meinhold