CVAG-Busrouten sind betroffen: Stadträte fordern schnelleres Abschleppen von Falschparkern
Chemnitz - Chaos im Ortsteil Hilbersdorf: Ein CVAG-Bus musste an der Rudolf-Liebold-/Gneisenaustraße ungeplant halten, weil ein Transporter den Weg versperrte.
Das bedeutete: zwei Stunden Umleitungen für die Linie 32, Passagiere, die vergeblich auf den Bus warteten. Ein Politiker fordert in solchen Fällen schnellere Abschlepper des Ordnungsamtes.
"Solche Fälle treten immer wieder auf", klagt CVAG-Sprecher Uwe Albert (59). "Falschparker versperren enge Straßen und verhindern jegliches Durchkommen für Busse." Häufig passiere das an der Endhaltestelle Tierpark in der Pelzmühlenstraße. Die Linie 43 komme nicht ran, fahre deshalb weiter bis zur Endhaltestelle Reichenbrand.
Auch in Hilbersdorf hatte der querstehende Transporter üble Folgen. Uwe Albert: "Wir mussten die Busse für rund zwei Stunden über die August-Bebel-, Dresdner und Frankenberger Straße umleiten. Deshalb konnten wir die üblichen Haltestellen Otto-, Christian-Wehner-, Hilbersdorfer und Friedrich-Naumann-Straße in der Zeit nicht bedienen."
"Sehr ärgerlich, wenn wir Fahrpläne nicht einhalten können und Passagiere stehen lassen müssen", meint Uwe Albert. Oft reiche ein Auto des Dispatchers, damit die Falschparker zu ihren Fahrzeugen eilten. In Hilbersdorf musste ein Abschlepper den Weg frei machen.
Diese Lösung wünscht sich SPD-Stadtrat Maik Otto (45) noch viel öfter und schneller: "Im Weg stehen ist rücksichtslos. Andere kommen deshalb zu spät zur Arbeit, zur Familie oder zum Einkaufen. Das Abschleppen sollte ruhig wehtun, damit es künftig seltener passiert."
Rücksicht nehmen
Kommentar von Bernd Rippert
Ja, ich weiß: Parkplätze sind in der Stadt ein rares Gut. Und immer mehr davon fallen weg, werden überbaut oder mit Schildern gesperrt. Ein Dilemma, zumal es immer mehr Autos gibt, die um die weniger werdenden Stellflächen rangeln. Doch dieses Problem rechtfertigt es nicht, einfach mal anderen im Weg zu stehen.
Busfahrer kennen das zur Genüge. Enge Straße. Irgendein Fahrer hat seine Karre in den Weg gestellt. Schon geht nichts mehr.
Sollte der Falschparker durch lautes Hupen aufgeschreckt zurückkehren, fällt in der Regel ein Satz: "Ich hab doch nur mal kurz ..." Eine Ausrede, die keine Politesse mehr hören kann.
Dass andere an dem falsch parkenden Hindernis verzweifelten, interessiert viele Fahrer nicht. An dieser Stellschraube sollte bereits die Erziehung ansetzen. Wir müssen unseren Kindern beibringen, nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere wieder mehr zu achten.
Statt immer nur "Ich" muss es viel mehr ums "Wir" gehen. Wer Rücksicht nimmt, erspart sich und anderen jede Menge Ärger.
Titelfoto: Ralph Kunz