Bahn frei für autonom fahrende Straßenbahnen in Chemnitz

Chemnitz - In Chemnitz wird die Zukunft des ÖPNVs vorangebracht. Vier Unternehmen, darunter Hörmann und die CVAG, haben sich für das Forschungsprojekt "SmarTram" zusammengetan. Binnen drei Jahren soll ein Konzept für ein führerloses Straßenbahnsystem entwickelt werden. Erster Meilenstein soll eine gesicherte Teststrecke im Jahr 2025 sein.

Die CVAG startet ein Pilotprojekt und baut eine Teststrecke zum autonomen Fahren.
Die CVAG startet ein Pilotprojekt und baut eine Teststrecke zum autonomen Fahren.  © Visualisierung CVAG

"Wir wollen in Deutschland die Ersten sein, die mit einer autonomen Tram raus aus dem Betriebshof auf eine Strecke gehen", sagt Hörmann-Vizepräsident Dr. Volkmar Vogel. Sein Unternehmen, das Städte weltweit mit Komplettfahrzeugen beliefert, hat den Anstoß gegeben.

Als Partner sind FusionSystems (Software und Systeme), IABG (Testdienstleistungen) aus Bayern und die CVAG (Tram, Infrastruktur) an Bord. Die Forschung ist auf drei Jahre angelegt. Budget: Fünf Millionen Euro. Die Hälfte wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Darüber hinaus sind die Entwicklungen noch völlig offen. "Wir lösen damit aktuell nicht unseren Personalmangel auf den Strecken. Das Thema autonomes Fahren in der Innenstadt liegt noch weit in der Zukunft", meint David Joram (47), Technischer Leiter bei der CVAG.

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Im ersten Schritt sollen die Trams der neuen Generation auf dem Betriebshof getestet werden. Danach auf einer eigenen Teststrecke (2025). "Die wird vermutlich noch nicht in der Innenstadt liegen." Weiteres sei von Folgeprojekten abhängig.

Auch die Grünen sind von dem Projekt überzeugt

Volkmar Zschocke (53, Grüne) wünscht sich ein langfristiges Mobilitätskonzept.
Volkmar Zschocke (53, Grüne) wünscht sich ein langfristiges Mobilitätskonzept.  © Kristin Schmidt

Anders als bei bereits existierenden führerlosen U-Bahnen müssen sich Trams im komplexen Straßenverkehr intelligent verhalten. Parallel müsse auf individuell handelnde Verkehrsteilnehmer und Verkehrsvorschriften reagiert werden. Das passiere laut Joram über ferngesteuerte Systeme sowie Sensoren und Kameras, die die Infrastruktur im Auge haben.

Sicherheit müsse großgeschrieben werden. Mit einer erfolgreichen Lösung könne man sich vor steigendem Kostendruck, Personalmangel und neuen Anforderungen im Bereich der Digitalisierung wappnen.

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Die Grünen sind schon jetzt Feuer und Flamme: "Ziel der CVAG sollte sein, automatisierte Verkehrsangebote künftig in den regulären Linienverkehr der Stadt zu integrieren und die Angebote zu erweitern", fordert Volkmar Zschocke (53, GRÜNE). Grundlage könne ein langfristiges Mobilitätskonzept bilden.

Titelfoto: Visualisierung CVAG

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