Chemnitzer Johannisvorstadt bleibt jahrelang eine Großbaustelle
Chemnitz - Die Chemnitzer Innenstadt wird jahrelang eine Großbaustelle bleiben! Denn: Die Arbeiten am neuen Viertel "Johannisvorstadt" zwischen Tietz und Augustusburger Straße gehen nur schleppend voran.
Auf den insgesamt sechs Baufeldern werden in den kommenden Jahren Wohnkomplexe sowie ein Shopping-Center gebaut, das auch als Poliklinik dienen soll. Der Baubeginn der meisten Gebäude liegt jedoch noch immer in weiter Ferne.
Die Baufelder 1 und 2 (an der Augustusburger Straße, siehe Lageplan) sind die einzigen, auf denen bereits gebaut wird. Ein achtstöckiger Gebäudekomplex aus Läden, Büros und Garagen soll dort entstehen. Gesamtinvestition: circa 100 Millionen Euro.
Investor Peter Simmel (63) behält das Kulturhauptstadt-Jahr im Blick: "Wir schätzen, dass der Komplex bis 2025 fertig sein wird."
In den Baufeldern 4 (Hospitalstraße) und 6 (Zschopauer Straße) sollen jeweils zwei Wohnkomplexe mit 106 und 140 Eigentumswohnungen entstehen.
Der Baustart für das Wohngebäude in Baufeld 4 ist laut Carsten Hartwig (46) vom Immobilienentwickler bpd für das erste Halbjahr 2023 vorgesehen, mit einer geschätzten Bauzeit von zwei Jahren. Das zweite Wohngebäude soll im Anschluss errichtet werden.
Bürgerinitiative ist wegen spätem Baubeginn sauer
Ein Hotel sowie ein Verwaltungsgebäude für Büroräume sollen in den Baufeldern 5 und 3 an der Bahnhofstraße entstehen.
Laut Stefan Voges (56) vom Investor Hansa Real Estate "sind wir noch mit Hotelbetreibern in Verhandlung. Der Baubeginn des Hotels wird wahrscheinlich erst Anfang 2024 erfolgen, mit zwei Jahren Bauzeit".
In der Zwischenzeit soll die Fläche als Logistikpunkt für andere Baustellen zur Verfügung stehen. Baufeld 3 soll Anfang 2024/25 bebaut werden. Gesamtkosten: circa 88 Millionen Euro.
Dass die Zeit bis zum Baubeginn noch so lange dauert, findet Martin Steudtner (40) von der Bürgerinitiative Reitbahnviertel ärgerlich: "Ein zügigerer Baubeginn würde helfen, dass die südliche Innenstadt, unter anderem das Tietz, mit mehr Leben gefüllt wird."
Titelfoto: Ralph Kunz