Sorge vor Eröffnungsfeier: War ein Anschlag auf die Kulturhauptstadt geplant?

Chemnitz - Die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier zur Kulturhauptstadt Europas 2025 am morgigen Samstag in Chemnitz laufen auf Hochtouren. Doch nun macht eine beunruhigende Meldung die Runde: Plante eine Rechtsextremistin für diesen Tag ein Attentat?

Am gestrigen Donnerstag lief die Bühnenprobe am Nischel.
Am gestrigen Donnerstag lief die Bühnenprobe am Nischel.  © Härtelpress

Wie der SPIEGEL berichtet, bestätigte die Polizei, dass gegen eine 23-Jährige aktuell intensiv rechtliche Maßnahmen geprüft werden, "insbesondere mit Blick auf den 18. Januar".

Weiter heißt es, dass die Sicherheitsbehörden die 23-Jährige sowohl als gewaltbereit als auch als psychisch labil einschätzen. Sie halten es des Weiteren für möglich, dass sie einen Anschlag auf das Kulturfestival geplant haben könnte.

Außerdem sei die junge Frau der Polizei bereits "hinlänglich durch diverse Straftaten bekannt". Weitere Informationen gab es von Seiten der Polizei nicht.

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Gegenüber TAG24 teilte Polizeisprecher Thomas Harte mit, dass der Polizei kein konkreter Verdacht auf einen Anschlag im Rahmen der morgigen Eröffnungsfeier vorliege. Natürlich habe man aber manche polizeibekannten Personen besonders im Auge.

23-Jährige wohnt erst seit Herbst in Chemnitz

Die Polizei wurde bereits bei mehreren Aktionen aus dem rechten Milieu auf die 23-Jährige aufmerksam.
Die Polizei wurde bereits bei mehreren Aktionen aus dem rechten Milieu auf die 23-Jährige aufmerksam.  © Uwe Meinhold

Wie der SPIEGEL weiter herausfand, soll die 23-Jährige am Dienstag von den Behörden zur Gefahrenabwehr vorläufig in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden sein.

Informationen zu möglichen Vorbereitungen für das Attentat fanden die Fahnder bislang offenbar nicht.

Außerdem soll die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz gegen die Frau ermitteln. Offenbar hatte sie sich zuvor hauptsächlich in Rheinland-Pfalz aufgehalten. Dabei bestehe der Verdacht auf Verstoß gegen das Waffengesetz und Störung des öffentlichen Friedens durch Billigung von Straftaten, erklärte ein Sprecher der Behörde auf SPIEGEL-Anfrage.

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Die 23-Jährige soll unter anderem unerlaubt eine Pistole und in zwei Fällen eine Langwaffe besessen haben. Ermittler stützen sich dabei offenbar auf Fotos in sozialen Medien, die die Rechtsextremistin bei Schießübungen mit einer Handfeuerwaffe und einem Gewehr mit Zielfernrohr zeigen.

Bei einer Durchsuchung im Dezember wurden laut SPIEGEL-Informationen in ihrer Wohnung eine Machete, diverse Messe und ein selbst gebastelter Kalender mit Bildern rechtsextremer Attentäter gefunden.

Die 23-Jährige soll erst im Herbst nach Chemnitz gezogen und mit einem sächsischen Neonazi liiert sein. Zuletzt fiel sie durch verschiedene Aktionen im rechten Milieu auf.

Titelfoto: Härtelpress

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