Chemnitz - Kraftklub-Frontmann Felix Kummer (36) liebt seine Heimatstadt Chemnitz. Dementsprechend freut er sich auch auf das Kulturhauptstadt-Jahr. Dennoch äußert der 36-Jährige auch Kritik. Die Stadt habe das Problem mit Rechtsextremisten nicht gut genug aufgearbeitet.
"Ich werde keinen einzigen Fuß aus Chemnitz raussetzen", kündigt der Kraftklub-Sänger im Podcast "Radio mit K" mit Blick auf die Kulturhauptstadt an.
Dennoch hagelt es auch massive Kritik. Bei der Kulturhauptstadt-Bewerbung hätten die Verantwortlichen noch damit geworben, die rechtsextremen Proteste 2018 aufzuarbeiten. Doch viel Aufarbeitung habe es nicht gegeben, so Kummer.
"Kurz vor dem Start der Kulturhauptstadt gab es nochmal eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema. Und da bekommt man mit, dass die Verantwortlichen genau mit dieser Art von Umgang sich durchzuwurschteln versuchen - so, wie es schon die letzten 30 Jahre versucht wurde. Nämlich einfach zu sagen: 'Ja, man muss die alle irgendwie mitnehmen und im Gespräch bleiben.'"
Konkret richtet sich die Kritik an Oberbürgermeister Sven Schulze (53, SPD) und den Kulturhauptstadt-Chef Stefan Schmidtke (56). Beide würden bei dem Event Rechtsextreme nicht entschieden genug ausgrenzen.
"Es wird sich tolerant gegeben: 'Eh, es dürfen doch alle mitmachen. Das sind doch auch Chemnitzer, auch die Rechten'", schimpft der Kraftklub-Sänger.
Rechtsextreme "Freie Sachsen" melden Demo zum Kulturhauptstadt-Start an
Zum heutigen Eröffnungs-Tag der Kulturhauptstadt planen unter anderem die rechtsextremen "Freien Sachsen" eine Demo mit 2000 Teilnehmern.
Rathaus-Sprecher Matthias Nowak (55) sagte dazu im ZDF: "Man muss auch Meinungen aushalten, die einem nicht gefallen. Deshalb sind Demonstrationen angemeldet. Diese werden nicht im Veranstaltungsgelände stattfinden, sondern außen herum."
Damit die Kulturhauptstadt-Eröffnung sicher bleibt, sind am heutigen Samstag mehr als 1000 Einsatzkräfte der Polizei dabei.