Sieg nach Elfmeterschießen! Chemnitz-Auswahl um Held OB Schulze zieht FC Bundestag ab
Berlin - Dieser Jubel war nicht zu überhören! Eine mit lokalen Größen gespickte Chemnitz2025-Auswahl hat am Dienstag im Elfmeterschießen den FC Bundestag in seine Schranken verwiesen. Während OB Sven Schulze (52, SPD) im Schatten des Berliner Jahn-Sportparks zum Helden avancierte, wurde auf der anderen Seite ausgerechnet ein Chemnitzer zur tragischen Figur des Abends.
Zugeben, dieses Spiel hatte seine Längen. Über 2x30 Minuten egalisierten sich eine Chemnitz-Auswahl, die Werbung für das anstehende Kulturhauptstadt-Jahr machen wollte und der FC Bundestag gänzlich. Der Parlamentarier-Auswahl war der lange Tag um den Besuch von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) sichtlich anzusehen.
Schon zur Halbzeit merkte Parlamentarier-Kapitän Mahmut Özdemir (36, SPD) an, dass die Leistung seiner Jungs eher "mäßig" sei. Da stand es noch 0:0, was sich bis zum Abpfiff des Schiedsrichters auch nicht mehr ändern sollte.
Zu gut standen die ständig rotierenden Sachsen um OB Schulze oder den Bundestagsabgeordneten Frank Müller-Rosentritt (41, FDP). Der gehörte neben Parlamentskollege und Chemnitzer Philipp Hartewig (29, FDP) zu den Initiatoren des Freundschaftskicks.
Und so ging es ins Elfmeterschießen. Dort versagten zunächst dem Dresdner Grünen-Abgeordneten Kassem Taher Saleh (30) die Nerven. War der im Spiel noch ein Aktivposten seines Teams, scheiterte er vom Elferpunkt kläglich.
OB Sven Schulze wird zum Helden, der Chemnitzer Philipp Hartewig agiert tragisch
Abschließend schlug die große Stunde von OB Schulze. Hatte er im Spiel schon durch gutes Stellungsspiel überzeugen können, schweißte er seinen Elfmeter mehr als trocken rein. Lauter Jubel und großes Erstaunen bis weit nach dem Spiel waren die Folge.
Nach der Sternstunde des Oberbürgermeisters, der diese sichtlich genoss, folgte ein Fehlschuss an den anderen. Immerhin konnte der FC Bundestag noch ausgleichen und so kam es zum Eins-gegen-Eins und sechsten Schützen für jedes Team.
Dort wurde Hartewig endgültig zum tragischen Helden. Hatte er im Spiel noch eine klare Chance an den Außenpfosten gesetzt, schob er seinen Elfer nun etwa einen Meter über die Latte. Und so konnte Michael Jellen von der Stadt Chemnitz im Anschluss den Sieg für die 2025er-Truppe perfekt machen.
Während die Chemnitzer jubelten, musste sich Hartewig von seinen Teamkollegen die Unterstellung gefallen lassen, er habe für seine Heimatstadt absichtlich verschossen. Einer Behauptung, der er mit einem Zwinkern entgegentrat. Es habe schlicht an seinem "Unvermögen" gelegen.
Doch auch wenn es auf dem Feld natürlich um jede Menge Prestige ging, resümierte der tragische Held am Ende: "Dieses Spiel hat mehr für die Kulturhauptstadt gebracht, als jede Podiumsdiskussion. Ich bin zuletzt so oft darauf angesprochen worden, unsere Stadt stand dadurch richtig im Scheinwerferlicht."
Titelfoto: Christian Kielmann