Kulturhauptstadt 2025 beginnt mit Fritz Keller
Chemnitz - "C the unseen" (Sieh das Verborgene) lautet das Motto der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Passend dazu startet das Programm gleich mit einem selten gezeigten Künstler. Die Neue Sächsische Galerie (NSG) plant eine Ausstellung zum Glauchauer Maler Fritz Keller.
Zum 110. Geburtstag und 30. Todestag drängelt sich der Künstler quasi an die Spitze des Kulturhauptstadt-Programms. Das soll offiziell mit einem Straßenfest am 18. Januar 2025 beginnen. Die Keller-Retrospektive beginnt bereits zur Jahreswende und soll drei Monate andauern.
Fritz Keller zählt zur "Verschollenen Generation". Künstler, die wegen Nazizeit und Krieg am großen Erfolg gehindert wurden. Der Expressionist Fritz Keller arbeitete nach dem Krieg und ab 1976 als Künstler in Lichtenstein, verdiente seine Brötchen dazwischen aber als Kunstlehrer.
Für NSG-Direktor Mathias Lindner (58) gehört Keller zu den "ungesehenen, seit ewigen Zeiten nicht gezeigten Künstlern". Dabei war der Glauchauer sehr produktiv. Lindner möchte 100 bis 120 Werke zeigen, aus dem eigenen Bestand plus Leihgaben.
Der Ausstellungsleiter ist begeistert vom Werk Kellers: "Das ist künstlerische Spitzenqualität. Er war ein fantasievoller und undogmatischer Maler mit suggestivem Farbgefühl." Fritz Kellers "Landschaft in Rot" hängt im Büro des Chemnitzer Kulturbetriebsleiters Ferenc Csâk (48).
Mathias Lindner freut sich auf die Ausstellung und die Kulturhauptstadt: "Da sind Dinge möglich, die es sonst nicht geben würde. Es wird einige Überraschungen in Chemnitz geben."
Titelfoto: Uwe Meinhold