In einem Jahr ist Eröffnung: So läuft sich Chemnitz für die Kulturhauptstadt warm
Chemnitz - Das Kulturhauptstadt-Jahr startet mit einer Eröffnungsveranstaltung am 18. Januar 2025 in der Brückenstraße. "Das wird ein großes Happening für die ganze Stadt", verspricht der künstlerische Leiter Stefan Schmidtke (55). Bis dahin will Chemnitz sich warmlaufen - mit Veranstaltungen, Ausstellungen, Meilensteinen und außergewöhnlichen Aktionen.
So gab es am Sonntag ein Orgelkonzert im Zug, das Reisende in der Mitteldeutschen Regiobahn zwischen Dresden und Glauchau (Landkreis Zwickau) überraschte. Die Kunstaktion war inspiriert vom Skulpturenpfad "Purple Path", der dieses Jahr um 20 Werke wachsen soll.
Am Freitag um 18.30 Uhr hält renommierte japanische Architekt Kengo Kuma (69, Olympiastadion in Tokio) an der TU in der Reichenhainer Straße einen öffentlichen Vortrag über Baukultur. Kumas Besuch ist Auftakt einer Veranstaltungsreihe, die den in Siegmar geborenen Architekten Frei Otto (Olympiastadion München) anlässlich seines 100. Geburtstages ehren soll.
Im Frühjahr bekommt die Kulturhauptstadt eine Adresse: Dann wird in der Fabrikstraße die umgebaute Hartmannfabrik als Besucherzentrum eingeweiht. Am 8. Juni findet in der Innenstadt bis zum Brühl eine Neuauflage des Kosmos-Festivals statt, bei dem 50.000 Besucher erwartet werden.
Im September startet die Friedensfahrt "European Peace Ride" in der österreichischen Kulturhauptstadt Bad Ischl und bringt den Staffelstab symbolisch nach Chemnitz.
Neue Sonderschau im smac
Ab 25. Oktober erzählt das Archäologiemuseum smac in einer Sonderschau Bergbau die Geschichte von Leidenschaft und Gier - und sucht dafür noch Weihnachtsberge. Die Kunstsammlungen widmen sich ab November dem Jugendstil und einem seiner bedeutendsten Vertreter: dem Belgier Henry van de Velde, dessen Villa Esche in Chemnitz bis heute begeistert.
"Künftig wird der Blick von außen auf Chemnitz sehr viel positiver und breit gefächerter sein als bisher", hofft Oberbürgermeister Sven Schulze (52, SPD).
Titelfoto: Uwe Meinhold, Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild