Polizeipräsident im TAG24-Gespräch: So wird Chemnitz 2025 sicher ein Erfolg
Chemnitz - Die Uhr tickt. Am 18. Januar fällt der offizielle Startschuss für das Kulturhauptstadt-Jahr. Die Polizei will ein reibungsloses und sicheres 2025 gewährleisten. Doch wie groß ist die Herausforderung? TAG24-Redakteur Raik Bartnik hat mit Polizeipräsident Carsten Kaempf (56) gesprochen.
TAG24: Welche Überlegungen spielen bei der Absicherung der Veranstaltungen eine Rolle?
Carsten Kaempf: Die besondere Herausforderung im Jahr 2025 wird sein, dass es deutlich mehr größere polizeiliche Einsatzmaßnahmen geben wird. Aber wir sind diesbezüglich gut aufgestellt.
Wir haben in der Polizeidirektion bereits Mitte 2022 begonnen, uns damit intensiv auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit der Stadt und den Machern der Kulturhauptstadt haben wir eine Matrix erstellt, mit der wir alle Veranstaltungen im Hinblick auf die Sicherheit bewerten und dort, wo erforderlich, die notwendigen Einsatzmaßnahmen planen.
Das reicht von einer Bestreifung bis hin zu einem Großeinsatz - so wie wir ihn für den Tag der Eröffnungsveranstaltung gerade vorbereiten.
TAG24: Wie groß ist der Spagat, die KuHa einerseits würdevoll stattfinden zu lassen, das Event auf der anderen Seite aber auch konsequent abzusichern?
Carsten Kaempf: Wir wollen, dass die Kultur und die vielfältigen Veranstaltungen im Vordergrund stehen. Die Polizei wird die nach unserer Lagebewertung notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit ergreifen, aber versuchen, immer im Hintergrund zu bleiben. Ob wir zusätzliche Einsatzkräfte hinzuziehen, hängt immer vom jeweiligen Anlass ab. Wir bewerten für jede einzelne Veranstaltung die konkrete Lage. Alle sächsischen Polizeidienststellen haben uns ihre Unterstützung zugesagt.
"Sind mit Blick auf die abstrakt hohe Bedrohungslage besonders wachsam"
TAG24: Wird auch der Sicherheitspunkt personell aufgestockt?
Carsten Kaempf: Die personelle Besetzung des Sicherheitspunktes werden wir so beibehalten. Allerdings werden wir uns mit der Stadt Chemnitz bei bestimmten Großevents über eine Anpassung der Öffnungszeiten verständigen.
TAG24: Wie hoch sehen Sie zum jetzigen Zeitpunkt die Gefahr durch mögliche (Terror-)Anschläge?
Carsten Kaempf: Konkrete Hinweise auf ein solches Szenario liegen nicht vor. Dennoch sind wir mit Blick auf die abstrakt hohe Bedrohungslage besonders wachsam. Nach den tragischen Ereignissen in Magdeburg werden wir die aktuellen Erkenntnisse in die Lagebeurteilung einbeziehen und besonders berücksichtigen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Sven Gleisberg