Für die Kulturhauptstadt: Chemnitzer Justiz macht Prozess zum Schauspiel
Chemnitz - Im Jahr der Kulturhauptstadt (KuHa) beteiligen sich viele Chemnitzer Institutionen - auch die Justiz.
Die verschiedenen Gerichte von Sachsens drittgrößter Stadt und die JVA wollen sich für Besucher öffnen - mit Ausstellungen, Vorträgen und sogar einem Gerichtsschauspiel. Mit der Veranstaltungsreihe "Chemnitzer Justiz im Jahr der Kulturhauptstadt Europas" möchte der Justizapparat Bürgern Einblicke in dessen Arbeit geben.
"Justizarbeit läuft meist im Hintergrund ab", so Amtsgerichts-Sprecherin Birgit Feuring (57): "Deshalb möchten wir hier auch andere Seiten zeigen."
So plaudert zum Beispiel am 10. September um 15.30 Uhr am Landgericht ein Strafrichter aus seinem Erfahrungsschatz und ob es im wahren Leben wirklich so zugeht wie bei TV-Richter Alexander Hold.
Am selben Tag um 14 Uhr findet am Landgericht (Sitzungssaal 036) unter dem Motto "Wie würden Sie entscheiden? Strafrecht hautnah - Der Haustyrann" ein Scheinprozess mit echten Justizangestellten statt, der den Ablauf eines Strafprozesses darstellt.
Die Veranstaltungsreihe findet unter Beteiligung von Amtsgericht, Landgericht, Sozialgericht, Landessozialgericht und Landesarbeitsgericht statt. An den Justizpalästen können Ausstellungen und Vorträge besucht werden.
Auch der Chemnitzer Frauenknast wird mit einbezogen - unter anderem mit einem Workshop, an dem Inhaftierte teilnehmen.
Titelfoto: Maik Börner