Chemnitzer Gästeführer: Zusammenarbeit mit der Stadt ausbaufähig
Chemnitz - Die Chemnitzer Gästeführer haben bereits prall gefüllte Terminkalender für 2025.
Mit einem Sternmarsch soll noch vor dem offiziellen Startschuss das Kulturhauptstadtjahr (KuHa) eingeläutet werden.
In Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt GmbH und der Chemnitzer Tourismus und Marketing GmbH (CTM) sehen die Tourguides durchaus noch Luft nach oben.
"Ich hatte noch nie so viele Buchungen für das Folgejahr wie gerade eben", erzählt Ramona Wagner (67) vom Verein der Gästeführer Chemnitz (VGC). "Ich glaube, nächstes Jahr sind wir alle sehr gefordert."
Dabei müssen die selbstständig tätigen Gästeführer improvisieren, denn trotz der offiziellen KuHa-Präsentation ist wenig zum tatsächlichen Programm bekannt.
Seit dem Führungswechsel höre man von der CTM nichts mehr
"Eine meiner Touren mit Chemnitzer Superlativen heißt: 'Hätten Sie's gewusst?'", erklärt VGC-Chefin Karin Meisel (63). "Mich ärgert immer, dass die Leute so schlecht über Chemnitz reden. Chemnitz ist kein hässliches Entlein, sondern ein schöner Schwan, der entdeckt werden will."
Kollegin Ramona Wagner nimmt Chemnitzer und Nicht-Chemnitzer mit zu den Interventionsflächen: "Ich habe das vorige Jahr angefangen, um die Leute abzuholen. Man hört immer, dass die Chemnitzer sich nicht mitgenommen fühlen. Doch man muss sich auch mitnehmen lassen wollen."
Verständnis zeigen die Gästeführerinnen gegenüber der Kulturhauptstadt GmbH und der CTM. Karin Meisel: "Die haben viel zu tun und sind mit sich beschäftigt. Da werde ich nicht mit zusätzlichen Dingen nerven."
Doch höre man gerade von der CTM seit dem Führungswechsel nichts mehr. "Früher hatten wir Beratungen, Austausch und Weiterbildungen. Das fehlt mir schon ein bisschen. Doch wir können mit Gästen umgehen und setzen unsere Themen selber."
Eine Woche vor der offiziellen Kulturhauptstadt-Eröffnung (18. Januar) plant der VGC einen Sternmarsch. Aus der Innenstadt geht es in verschiedene Richtungen zu den Hotspots.
Titelfoto: Maik Börner (2)