Wie kann das sein? Chemnitzer Rathaus macht im Corona-Jahr 2020 fast 90 Millionen Euro Gewinn
Chemnitz - Das Krisen-Jahr 2020 sorgte für klingelnde Kassen im Stadt-Haushalt. Eigentlich war ein Minus von rund 10 Millionen Euro eingeplant - jetzt steht unterm Strich ein sattes Plus von fast 90 Millionen Euro. Doch für das laufende Jahr sehen die Prognosen für Chemnitz weniger rosig aus.
Finanzbürgermeister Ralph Burghart (51, CDU) präsentierte am Freitag die vorweihnachtliche Bescherung: "Wir konnten das Corona-Jahr 2020 sehr positiv abschließen." Zu Buche geschlagen hätten Erträge des Klinikums. Dort lag das Plus bei rund 25 Millionen Euro - etwa 24 Millionen Euro über dem Plan.
Grund: die Freihalteprämie für Betten, die für Covid-Patienten reserviert wurden.
Die Umsatzsteuer brachte laut Finanzbürgermeister Burghart 4,5 Millionen Euro mehr als geplant. Denn: "Die Binnen-Nachfrage wurde angekurbelt." Die Chemnitzer hatten also im Zuge der Reisebeschränkungen mehr Geld bei der heimischen Wirtschaft gelassen.
Zwar brachte die Krise auch Verluste - die Gewerbesteuer spielte 21 Millionen Euro weniger ein als kalkuliert. Doch die Stadt erhielt wegen der Pandemie unter anderem vom Land etwa 34 Millionen Euro Unterstützung.
Das zusätzliche Geld stehe jedoch nicht frei zur Verfügung, sondern fließe in den aktuellen Haushalt. Im Jahr 2021 seien die großen Förderpakete ausgeblieben.
Titelfoto: Kristin Schmidt