Wasserstoff-Hochburg Chemnitz: Darum entsteht hier die Mobilitätswende

Chemnitz - Spätestens 2028 soll in Chemnitz das mit 72 Millionen Euro vom Bund geförderte Wasserstoff-Technologiezentrum fertig sein. Die Technische Universität will damit zu einem der weltweit führenden Standorte in der Forschung werden. Doch warum ist H2 das Schlüsselelement der Mobilitätswende?

Eine der Forschungshallen der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz.
Eine der Forschungshallen der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz.  © Kristin Schmidt

"Wasserstoff lässt sich für fast jede Art der Energiewandlung einsetzen", erklärt Thomas von Unwerth (55). Der Professor leitet seit 2010 den Fachbereich Alternative Antriebe an der TU.

"Vom Auto bis zum Flugzeug: Überall dort, wo man sehr hohe Leistungen benötigt, lässt sich Wasserstoff einsetzen. Sogar bei der Stahlherstellung."

Die natürlich vorkommenden Mengen reichten allerdings bei Weitem nicht aus. "Es gibt zwar einige Orte weltweit, in denen er unterirdisch entsteht, aber das ist nicht nennenswert", erklärt Thomas von Unwerth. "Deshalb müssen wir ihn künstlich durch die Spaltung von Wasser herstellen, am besten als grünen Wasserstoff auf der Basis von Wind, Sonne oder Wasser."

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Der große Vorteil: Wasserstoff lässt sich speichern und über große Entfernungen transportieren. "Wir könnten das Element zwar auch hier in Chemnitz herstellen, aber auch das reicht nicht", ist sich der 55-jährige Experte sicher. "Deutschland ist insgesamt ein Energie-Importland und wird das auch bleiben."

Wasserstoff-"Guru" Thomas von Unwerth (55, l.) ist gerade zurück von einer Wirtschaftsreise aus Asien mit Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD, r.).
Wasserstoff-"Guru" Thomas von Unwerth (55, l.) ist gerade zurück von einer Wirtschaftsreise aus Asien mit Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD, r.).  © Kristin Schmidt
Spätestens 2028 soll das Kompetenzzentrum für Wasserstoff-Technologie an der TU Chemnitz fertig sein.
Spätestens 2028 soll das Kompetenzzentrum für Wasserstoff-Technologie an der TU Chemnitz fertig sein.  © Sven Gleisberg

Wenn der Technologiecampus in Chemnitz in einigen Jahren fertig ist, wird er eines von vier solcher Zentren in Deutschland sein. Dort sollen dem Wasserstoff seine letzten Geheimnisse entlockt werden.

"Wenn alles nach Plan läuft, könnten wir 2030 wasserstoffbetriebene Autos in nennenswerter Menge auf die Straßen bringen", schätzt Thomas von Unwerth.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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