ver.di ruft zum nächsten Streik auf: Ausstand soll mehrere Tage dauern!
Chemnitz - Die Streiks im Handel gehen weiter. Ab dem heutigen Donnerstag legen die Beschäftigten im sächsischen Großhandel die Arbeit nieder.
Die Gewerkschaft ver.di ruft die Mitarbeiter vom Edeka Foodservice in Chemnitz und Schkeuditz zum Streik auf. Der Ausstand soll laut der Gewerkschaft mehrere Tage andauern. Zeitgleich wird bereits seit Mittwoch auch beim Edeka Foodservice in Dresden gestreikt.
"Die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel sind sehr verärgert über die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber, fünf Monate im Tarifkampf und noch kein angemessenes Angebot der Arbeitgeber. Zwischen Angebot und Forderungen klaffen noch Lichtjahre, deshalb müssen wir streiken. Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen und das möglichst schnell", erklärt Sylke Hustan, ver.di-Verhandlungsführerin im Großhandel in Sachsen.
In Sachsen arbeiten etwa 38.000 Menschen im Groß- und Außenhandel. Für sie fordert ver.di eine Erhöhung aller Entgelte um 13 Prozent für alle Gewerkschaftsmitglieder und eine Vorweganhebung der Gehaltsgruppen GI-GIII und der Lohngruppen L1-L5 um 0,27 Euro je Arbeitsstunde als Sachsenzuschlag.
Diese Erhöhungen sollen rückwirkend vom 1. Mai für ein Jahr gelten. Zusätzlich soll es für ver.di-Mitglieder 150 Euro zusätzlich zu jedem Nullmonat geben.
Angebot schon dreimal abgelehnt
Bei der letzten Tarifverhandlung im September wurde von den Arbeitgebern ein Angebot vorgelegt, das bereits dreimal abgelehnt wurde. Dieses sieht 5,1 Prozent mehr Lohn ab September 2023 vor und dann noch einmal 2,9 Prozent ab August 2024.
Außerdem soll es einen Inflationsausgleich für 2023 und 2024 geben. Die Laufzeit des Vertrags würde 24 Monate betragen.
Die nächste Tarifverhandlung findet am 23. Oktober statt.
Erst am Montag hatten fünf Ikea-Filialen in Mitteldeutschland zeitgleich gestreikt.
Titelfoto: Kristin Schmidt