"Twister" und "Tornado" weltweit gefragt: Grünas grüne Spezialisten für perfekte Oberflächen
Chemnitz - Es klingt wie ein modernes Industriemärchen. Ein Industriemechaniker-Meister aus Chemnitz-Grüna macht sich selbstständig mit Spezialanfertigungen. Weil er mit handwerklichen Oberflächen unzufrieden ist, erfindet er eigene Strahlanlagen, schafft ein neues Standbein. Weil die Firma ökologisch unterwegs ist, bekam sie am Donnerstag Besuch von Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne).
Die Rede ist von Bernstein Mechanische Fertigung (BMF) in der Dorfstraße. Günther nahm BMF in die Klimaallianz Sachsen auf, eine Gruppe vorbildlicher Firmen. "So geht Zukunft", lobte er. Mit dabei waren drei Schüler der "Klima-Schule" Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium.
2007 gegründet, heimste BMF unter Führung von Ronny (45) und Dörte Bernstein (46) Innovations- und Umweltpreise ein, wird immer größer (23 Mitarbeiter) - und sucht neue Azubis.
Im Werk 1 produziert BMF Spezialanfertigungen in kleinen Stückzahlen oder als Prototypen - Kleiderhaken für den Fahrzeugbau oder medizinische Implantate wie künstliche Hüften für Hunde.
"Ein Problem waren die Oberflächen", erinnert sich Dörte Bernstein. Kurzerhand entwickelte die Firma die automatischen Strahlanlagen "Twister" und "Tornado" für die perfekte Struktur. "Die verkaufen wir nun weltweit", freut sich die Chefin. Für die Produktion der "Wirbelstürme" baute BMF 2023 Werk 2.
Werk 3 für Büros und Vertrieb soll in einem alten Wohnhaus folgen. "Erneut bauen wir in Grüna und verbrauchen keine neuen Flächen", nennt Dörte Bernstein einen Öko-Aspekt.
Weitere: Am Werk 3 produzieren Bienen eigenen Honig, will BMF einen Bach freilegen. Zudem hat die Firma Bäume gepflanzt, schafft Rasen und Gründächer. Eine Mischung aus Dorfidylle und Industrie.
Titelfoto: Ralph Kunz