Trübe Aussichten im Baugewerbe: Im Sommer droht sogar Kurzarbeit!

Chemnitz - Die Stimmung im Handwerk hat sich deutlich verschlechtert. Die Handwerkskammer Chemnitz ist alarmiert. HWK-Präsident Frank Wagner (64): "Vor allem der Baubereich sieht große Probleme auf sich zukommen." Im Sommer droht sogar Kurzarbeit.

Josephine Weidenmüller (18) übt in den Werkstätten der Handwerkskammer bei Ausbilder Jörg Fichtner (57) für die Zwischenprüfung als Fliesenlegerin.
Josephine Weidenmüller (18) übt in den Werkstätten der Handwerkskammer bei Ausbilder Jörg Fichtner (57) für die Zwischenprüfung als Fliesenlegerin.  © Uwe Meinhold

Laut aktueller Konjunkturumfrage der HWK leeren sich die Auftragsbücher der Firmen zusehends: Der Auftragsbestand liege aktuell bei durchschnittlich zehn Wochen - vier Wochen weniger als vor einem Jahr.

"Nach dem zweiten Quartal laufen die Aufträge aus. Kommunen stellen große Baumaßnahmen zurück, Wohnungsbauunternehmen verschieben geplante Malerarbeiten, private Interessenten zögern beim Kauf von Immobilien", sagt der Geschäftsführer Gewerbeförderung, Sören Ruppik (45).

"Wir bekommen Signale, dass einige Hochbaufirmen daran denken, im Sommer Kurzarbeit anzumelden."

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Die Handwerkskammer sieht die Gefahr, dass dadurch Personal abwandert, das angesichts des Investitionsbedarfs in den nächsten Jahren fehlt.

Kammerpräsident Wagner fordert: "Wir brauchen ein Konjunkturprogramm, um den Nachfrageeinbruch im Bau abzufedern."

Handwerkskammer-Präsident Frank Wagner (64) sorgt sich um das Baugewerbe.
Handwerkskammer-Präsident Frank Wagner (64) sorgt sich um das Baugewerbe.  © Uwe Meinhold

Im gesamten Handwerk erwarten 23 Prozent aller Unternehmen in den kommenden Monaten eine Verschlechterung der Geschäftslage, nur zehn Prozent eine Verbesserung.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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