So revolutionieren Chemnitzer Forscher die Neurochirurgie
Chemnitz - Eine technologische Innovation aus Sachsen könnte die Neurochirurgie weltweit revolutionieren: Forschende des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz und des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) haben ein System entwickelt, das Standard-Datenbrillen zur präzisen Navigation bei Operationen einsetzt.

"Unserem Team ist mit einer vollautomatisierten Registrierung bei der neurochirurgischen Navigation ein weltweites Novum gelungen", sagt PD Dr. Ronny Grunert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IWU und Leiter der Forschungsgruppe "Legend" am UKL.
Die neue Technologie verbindet hochauflösende MRT-Bilddaten mit der realen Operationssituation. Diese Daten werden in Echtzeit in die Brille des Chirurgen projiziert, sodass der Operateur den schonendsten Weg zur Operationsstelle finden kann.
Wie bei einem GPS-System erhält der Arzt eine präzise Orientierung und sieht wichtige Zusatzinformationen wie die Entfernung zum Zielgebiet direkt im Sichtfeld.
Der technologische Durchbruch zeichnet sich nicht nur durch seine Genauigkeit aus, sondern auch durch die zugänglichen Kosten.
Bisherige "Navigationssysteme" nur finanzstarken Kliniken vorbehalten
Bisherige Navigationssysteme für die Neurochirurgie kosten mehrere Hunderttausend Euro und sind oft nur finanzstarken Kliniken vorbehalten.
Mit der neuen Entwicklung könnten nun selbst kleinere Gesundheitseinrichtungen von dieser Technologie profitieren.
Die ersten Praxistests am anatomischen Modell wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Die Technologie könnte ab 2027 im Klinikalltag eingesetzt werden.
Titelfoto: Fraunhofer IWU