Schlechte Konjunkturumfrage: Unternehmer rund um Chemnitz in Sorge

Chemnitz - Industrie und Handwerk schlagen Alarm! Am heutigen Dienstag veröffentlichte die IHK gemeinsam mit der Handwerkskammer Chemnitz die Ergebnisse der Konjunkturumfrage für die Region. Sie geben Anlass zur Sorge.

IHK-Präsident Max Jankowsky (31) bezeichnet die Konjunkturumfrage als "besorgniserregend und ernüchternd".  © Uwe Meinhold

Der Geschäftsklimaindex, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmer widerspiegelt, liegt derzeit bei 94 Punkten.

Zum Vergleich: Der Höchstwert der vergangenen zehn Jahre wurde 2017 mit über 140 Punkten erreicht. "Man kann die Konjunkturumfrage für diesen Herbst mit der diesjährigen Apfelernte in Sachsen vergleichen: besorgniserregend und ernüchternd", erklärt IHK-Präsident Max Jankowsky (31).

Er sieht die Ursachen der schlechten Stimmung in der unberechenbaren Wirtschaftspolitik. Laut Jankowsky müsse die Wirtschaft bei politischen Entscheidungen wieder an erster Stelle stehen.

Chemnitz Wirtschaft Ende August schon so viele Pleiten wie in ganz 2023: Zahl der Insolvenzen steigt in Chemnitz auf Rekordhoch

"Die derzeitige Lage ist vergleichbar mit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09", fügt er hinzu.

Anzeige

Besonders in der Industriebranche herrscht Pessimismus

Die Zulieferindustrie in der Region ist stark von VW abhängig.  © dpa/Jan Woitas

Rund 1000 Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Bau, Handel und Dienstleistungen in Südwestsachsen nahmen an der Umfrage teil.

Besonders im Industriesektor herrscht Pessimismus: Auftragsrückgänge bei gleichzeitig steigenden Kosten setzen die Firmen unter Druck. Auch bei Neueinstellungen halten sich die Betriebe zurück, was sich bereits auf den Arbeitsmarkt auswirkt.

Besonders deutlich wird die Krise am Beispiel von VW: Rund 44 Prozent des verarbeitenden Gewerbes in der Region hängen von der Automobilindustrie ab.

Handwerkskammer-Chef Markus Winkelströter (50) sorgt sich um die Zulieferindustrie.  © Uwe Meinhold

"Wenn dort Schichten reduziert werden, trifft das auch die Zulieferindustrie. Dadurch haben diese Firmen weniger Aufträge. Es ist eine Wertschöpfungskette, die die gesamte Region betrifft", betont Markus Winkelströter (50), Präsident der Handwerkskammer.

Mehr zum Thema Chemnitz Wirtschaft: