Sachsens Fahrradbranche boomt: Neue Start-ups und Erweiterungen bei Traditionsunternehmen

Hartmannsdorf/Chemnitz - Die Sachsen fahren gerne Rad - das spiegelt sich auch in den Erfolgszahlen der sächsischen Fahrradbranche wider. Doch anstand stillzustehen, nutzt sie den Boom und stellt weitere Weichen für die Zukunft.

Auch Elektroräder werden in der Produktion des Fahrradherstellers Diamant in Hartmannsdorf montiert.
Auch Elektroräder werden in der Produktion des Fahrradherstellers Diamant in Hartmannsdorf montiert.  © Hendrik Schmidt/dpa

Während der Traditionsbetrieb Diamant eine umfangreiche Erweiterung plant, entstehen parallel zahlreiche Start-ups. Die Branche erwirtschaftete allein in Sachsen mit 10.000 Beschäftigten in mehr als 300 Unternehmen einen Jahresumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro.

Davon erzielten die Diamant Fahrradwerke allein rund 300 Millionen Euro. Immerhin werden beim ältesten produzierenden Fahrradhersteller Deutschlands täglich 1000 bis 1200 Fahrräder in zwei Schichten an Fließbändern montiert und vorrangig in Deutschland sowie Europa verkauft.

Doch das ist für das Traditionsunternehmen in Hartmannsdorf (Mittelsachsen) noch nicht das Ende der Fahnenstange: Nach zuletzt zweistelligen Wachstumsraten erwartet Geschäftsführer Mirco Schmidt dieses Jahr eine Konsolidierung. "Das ist in unseren Augen ein temporärer Effekt."

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So investiert das Unternehmen bereits in die Erweiterung der Produktion. Dazu entsteht eine neue Versandhalle und wird die Fertigung erweitert. Schmidt spricht von einer Verdoppelung der Fläche. Wie viel das Unternehmen genau investiert, darüber hüllt sich Schmidt allerdings in Schweigen.

Auch andere sächsische Unternehmen surfen auf der Erfolgswelle mit

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD), legt in der Produktion des Fahrradherstellers Diamant in Hartmannsdorf selbst Hand an.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD), legt in der Produktion des Fahrradherstellers Diamant in Hartmannsdorf selbst Hand an.  © Hendrik Schmidt/dpa

Der Radverkehr habe nicht nur umwelt- und verkehrspolitische, sondern starke wirtschaftliche Bedeutung, betont Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD). Getrieben sei das Wachstum zuletzt vom Trend zu E-Bikes sowie der Nachfrage nach hochwertigen Fahrrädern gewesen.

Denn auch andere Unternehmen haben sich auf die beliebten Zweiräder fokussiert. In Chemnitz fertigt die Manufaktur Pi Rope seit einigen Jahren textile Speichen und macht damit die Laufräder von Fahrrädern besonders leicht.

In Hainichen hat das Unternehmen RWC Factory Container Fuß gefasst und baut Fahrradgaragen mit bis zu 24 Plätzen um - samt Buchungs- und Bezahlsystem. Die erste Anlage wurde 2021 in Betrieb genommen, berichtet Firmengründer Patrick Rabe.

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Seither habe sich der Umsatz jährlich in etwa verdoppelt. Insgesamt wurden inzwischen 15 solcher Fahrradgaragen gebaut. Sie stehen in Pirna, Berlin, Emden sowie in mehreren Städten in Bayern.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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