Pleiteschock! Schließt Galeria das Chemnitzer Kaufhaus?
Chemnitz - Kaufhof-Angst in Chemnitz!
Die neue Pleite-Angst um den Kaufhof kam über Nacht: Die 125 Mitarbeiter hatten in einem Brief der Geschäftsleitung erfahren, dass ihre Arbeitsplätze erneut bedroht sind.
Die Wucht der angekündigten Einschnitte überraschte: "Es war der Schock pur", so eine Mitarbeiterin. Neben Betriebsrat und Gewerkschaft schaltete auch das Rathaus am Dienstag in den Krisenmodus, um Arbeitsplätze und den Innenstadt-Standort zu retten.
Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof will mindestens 40 von 131 Kaufhäusern im Zuge einer Insolvenz im Schutzschirmverfahren schließen. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht vermeidbar, kündigte Galeria-Chef Miguel Müllenbach an.
Ob das Chemnitzer Kaufhaus auf der Streichliste stehen wird, ist noch ungewiss. "Für die Mitarbeiter kam dieser Schlag überraschend. Sie sind betroffen", sagt ver.di-Gewerkschaftssekretärin Andrea Busch (57), die in den vergangenen Monaten eher auf hoffnungsvolle Zeichen gesetzt hatte.
"Es gab zwar in den vergangenen Jahren einen Personalabbau von etwa 150 auf 125. Aber zuletzt waren wieder neue Mitarbeiter eingestellt worden", so Busch.
Chemnitzer Stadtspitze ist alarmiert
2020 hatte ein Mietnachlass letztlich die Schließung verhindert und dafür gesorgt, dass ein neuer langfristiger Mietvertrag für das Gläserne Kaufhaus zustande kam.
"Unter einem Schutzschirmverfahren gelten solche Vertragsbindungen nicht mehr", weiß die Gewerkschafterin.
Auch die Stadtspitze ist alarmiert: "Es laufen bereits Bemühungen, die Vorstandsebene der Galeria zu einem Besuch nach Chemnitz für konkrete Gespräche einzuladen", so Sprecher Matthias Nowak (53).
Und weiter: "Die Stadtverwaltung arbeitet gemeinsam mit der Leitung vor Ort daran, dass der Standort auch in Bezug auf das kommende Kulturhauptstadtjahr 2025 erhalten bleibt."
Titelfoto: Uwe Meinhold