Mit E-Autos in die Zukunft? In Chemnitz liegt die Nachfrage bei null

Chemnitz - Zu den Elektroautos in Chemnitz gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Innungsobermeister Michael Schneider (53) hält ein Ladekabel an einen Renault Zoe.
Innungsobermeister Michael Schneider (53) hält ein Ladekabel an einen Renault Zoe.  © Kristin Schmidt

Die gute: Hier gibt es, in Relation zur Einwohnerzahl, mehr E-Autos als in Dresden (Anteil: 1,0 Prozent) oder in Deutschland (1,3).

Die schlechte: Der Anteil liegt trotzdem nur bei 1,4 Prozent. "Ein mickriger Wert", sagt Michael Schneider (53), Obermeister der Kfz-Innung Sachsen-West.

Seit Jahren machen Hersteller Werbung für den elektrischen Antrieb, fördert der Staat den Kauf mit Zuschüssen.

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Dennoch waren in Chemnitz Ende Januar nur 1710 E-Autos angemeldet - von 124.961 insgesamt. Die meisten E-Autos verkauften VW (336), Renault (304) und Tesla (176). Noch schlimmer sieht es bei Lastern aus. Von 11.448 Trucks fahren 73 elektrisch (0,64 Prozent).

Ein Mangel: In Chemnitz fehlen E-Ladesäulen. Für die 1780 elektrischen Fahrzeuge gibt es stadtweit nur 135 öffentliche Ladepunkte. SPD-Stadtrat Jörg Vieweg (51) hatte den Zustand kürzlich kritisiert: Es gebe zu wenige Ladesäulen, oft an den falschen Stellen und oft zugeparkt.

Knapp 400 Elektro-Ladepunkte gibt es in Chemnitz - hier am Zöllnerplatz.
Knapp 400 Elektro-Ladepunkte gibt es in Chemnitz - hier am Zöllnerplatz.  © Kristin Schmidt

Verkaufseinbruch wegen fehlender Förderung

Elektro-Auto von unten: Michael Schneider beklagt die geringen Verkaufszahlen für E-Autos.
Elektro-Auto von unten: Michael Schneider beklagt die geringen Verkaufszahlen für E-Autos.  © Kristin Schmidt

Michael Schneider sieht keinen Silberstreif am Horizont: "Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen liegt derzeit bei null." Zuvor waren die Verkäufe für Hybridautos mit E- und Verbrennermotor eingebrochen, weil die Politik die Förderung eingestellt hatte.

In Chemnitz gibt es 1878 aufladbare Plug-in-Hybride (1,5 Prozent). Kfz-Experte Michael Schneider sieht die Politik auf dem falschen Weg: "Die Millionen Bestandsfahrzeuge werden immer länger gefahren. Dafür müssen wir über E-Fuels nachdenken."

"Außerdem gibt es kaum noch Kleinwagen für rund 10.000 Euro. Davon sind viele Bürger und kleine Firmen wie Pflegedienste betroffen", so Schneider weiter.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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