Maler und Lackierer sehen Rot: Mehr Lohn für die buntesten Jobs in Chemnitz
Chemnitz - Maler und Lackierer in Chemnitz fordern höhere Löhne!

Obwohl sie einem bunten Job nachgehen, sehen Maler und Lackierer derzeit nur noch Rot, mahnt die IG BAU Südwestsachsen.
Aktuell kämpfen sie für höhere Löhne. "Die Arbeitgeber wollen den Malern und Lackierern in Chemnitz den Lohn zusammenstreichen. Nur zwei Prozent sollen sie mehr bekommen. Das sind unterm Strich gerade einmal '37 triste Cent' pro Stunde. - Geld, das die Inflation sofort auffrisst. Das ist kein Lohn-Plus. Das ist ein Lohn-Minus", sagt Andreas Herrmann.
Die Maler-Gewerkschaft hingegen fordert acht Prozent mehr Lohn und somit 1,50 Euro mehr pro Stunde und setzt dabei auf die Arbeitgeber in Chemnitz.
"Es ist höchste Zeit, dass die Maler- und Lackierermeister dem eigenen Bundesinnungsverband gehörig auf die Füße treten. Der Frust bei denen, die in Chemnitz mit Malerpinsel, Tapezierbürste und Lackierpistole arbeiten, ist enorm. Das muss die Innung endlich begreifen."
Fachkräftemangel? Kein Wunder!

Laut der Gewerkschaft haben die Malerbetriebe und Lackierereien in Chemnitz gut zu tun. Doch bei den Verhandlungen versichern die Arbeitgeber eine düstere Konjunktur in ihrer Branche.
Als Gründe führen sie den Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, wirtschaftlichen Druck aus China und Trump-Politik in den USA auf. "Und das alles nur, um eine Lohnbremse zu rechtfertigen, unter der auch die Maler und Lackierer in Chemnitz leiden müssen", sagt der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand.
Wer die eigenen Beschäftigten so von der Lohnentwicklung abkoppeln wolle, brauche sich über Fachkräftemangel und fehlenden Nachwuchs nicht zu wundern.
Nach zähem Ringen am Tariftisch hat die Gewerkschaft die Verhandlungen nun in der dritten Runde abgebrochen. Jetzt gehe es in die Schlichtung.
In Chemnitz sind laut Arbeitsagentur rund 630 Maler und Lackierer in 48 Betrieben beschäftigt.
Titelfoto: IG BAU