Chemnitzer Wirtschaft blickt voller Sorgen auf den Winter
Chemnitz - Die Wirtschaftslage in Chemnitz ist weiterhin angespannt. Das geht aus der aktuellen Herbstumfrage unter den Mitgliedern der Handwerkskammer (HWK) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor.
"Nach der Abschwächung der Energieversorgungskrise und einem kurzen Aufatmen im Frühjahr geben die Unternehmen nun wieder merklich schlechtere Einschätzungen zu Lage und Erwartungen ab", resümiert HWK-Präsident Frank Wagner (64).
Das zeige der gemeinsame Geschäftsklima-Index beider Kammern, der aktuell bei 91 Punkten liegt und damit nur knapp den Tiefstwert des Vorjahres (79 Punkte) verfehlt. Damit bleibt der Wert aber auf dem Niveau der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2009/10.
Unternehmen und Handwerksbetriebe sehen sich durch anhaltende Preissteigerungen, Materialengpässe und Auftragsrückgänge in ihrer Existenz gefährdet.
Der Hauptgeschäftsführer der IHK, Christoph Neuberg, blickt kritisch auf den bevorstehenden Winter: "Die Preisbremsen laufen zum Ende des Jahres aus und es ist noch nicht klar, was dann passiert. Von der Politik fehlt das Signal zum Aufbruch. Wir stehen wieder vor der Frage nach Versorgungssicherheit und drohenden Energiekosten."
Neuberg weiter: "Im vergangenen Winter lief es besser als in der Herbstkonjunktur erwartet - das war jedoch auch ein sehr milder Winter."
Titelfoto: Kristin Schmidt