Chemnitzer Solar-Investor kämpft gegen Bürokratie-Flut
Chemnitz - Atomstrom, Kohle, Biogas oder Windkraft - gegen jede Energieerzeugung regt sich Widerstand. Wer glaubt, dass wenigstens die Sonne überall willkommen ist, irrt. Auch für Solarparks gibt es Hürden, die auch Chemnitzer Firmen zunehmend zu schaffen machen.
Über zunehmende Bürokratie klagt der Chemnitzer Solar-Projektentwickler HDS Schilling. "Es gibt auch Querschläger in allen politischen Parteien", weiß Robert Schilling (36). Manche Projekte laufen ganz einfach, wie vor Jahren in Hartmannsdorf. Doch inzwischen werde der Aufbau von Freiland-Solarzellen immer komplizierter.
An jedem Ort gebe es andere Regeln. Robert Schilling nennt Beispiele: "Pritzwalk verlangt einen Abstand von 500 Metern zu Häusern. Bei Görlitz wurde ein Projekt abgelehnt, weil es sich beim Grundstück um 'schützenswertes Kulturland' handele. In Osterburg war der Abstand zum nächsten Solarpark zu klein, in Thüringen eine Straße wichtiger."
"Gegenargumente finden sich immer", weiß Robert Schilling. In Penig zum Beispiel fehle ein Flächennutzungsplan. Der Chemnitzer hat deshalb drei Wünsche für mehr Solarenergie: "mehr Photovoltaik-Gebiete, landesweite Kriterien für Standorte und mehr Personal in den Verwaltungen, um Planungen umzusetzen".
Manuela Tschök-Engelhardt (56), Grüne im Stadtrat und einst im Peniger Rathaus tätig, kennt Vorbehalte: "Einen Solarpark am Galgenberg konnten wir nur gegen Widerstände beschließen." Sie fordert Entbürokratisierung: "Solar hat unter allen Formen der Energieerzeugung die geringsten Auswirkungen."
Titelfoto: Maik Börner