Um Migranten besser zu helfen: Chemnitzer Verbraucherzentrale spricht jetzt acht Sprachen
Chemnitz - Andere Länder, andere Sitten: Es mag hier im Alltag selbstverständlich erscheinen, doch für Menschen, die aus dem Ausland nach Chemnitz kommen, ist Vieles noch ganz neu. Um bei Sorgen und Nöten zu helfen, bietet die Verbraucherzentrale ihre Beratung jetzt auch in acht Fremdsprachen an.
Ob bei Handyverträgen, Mahnungen oder Kreditkarten - oft sind es andere Regeln oder die neue Sprache, die zum Problem werden. Damit Migranten und Flüchtlinge deshalb nicht in Kosten- und Schuldenfallen tappen, können sie sich jetzt auf Englisch, Arabisch, Persisch, Russisch, Somali, Urdu, Spanisch und Tigrinya beraten lassen.
Dazu wird einfach ein Dolmetscher per Telefon zugeschaltet. "Das ist eine Erleichterung für beide Seiten", sagt die Leiterin des Chemnitzer Beratungszentrum Cornelia Neukirchner (41).
Sabine Roeber (36) vom Projekt "Wir sind für alle da" erklärt: "Viele Migranten haben ein anderes Rechtsverständnis." Sie seien zum Beispiel gewohnt, dass mit Einstellung der Zahlung, ein Vertrag automatisch endet. "Mindestvertragslaufzeit, Kündigungsfrist, automatische Verlängerung - das kennen Viele so gar nicht." Das führe zu mehreren Rechnungen, Verträgen und Schulden. "Wir helfen dabei, mit dem Alltag klarzukommen, bevor sie Deutschkenntnisse haben."
Laut Rathaus leben derzeit etwa 21 100 Ausländer in Chemnitz.