Neue TU-Studie: Chemnitzer Radfahrer völlig verunsichert
Chemnitz - Wie gefährlich leben Chemnitzer Radfahrer? Diese Frage wollen Forscher der Technischen Universität mit der "DRadEsel"-Studie beantworten. Erste Ergebnisse zeigen: Die Unsicherheit ist bei den Radlern gefühlt größer als die tatsächliche Gefahr.
Die Wissenschaftler führten 2020 Beobachtungen und 488 Interviews an mehreren Verkehrsknotenpunkten der Stadt durch.
16 Prozent der Befragten, die an den jeweiligen Orten mit dem Rad unterwegs waren (rund 60 Prozent der Interviewten) gaben an, dort gerade eine sicherheitskritische Situation erlebt zu haben.Doch nur bei 1,1 Prozent konnten die Forscher gefährliche Ereignisse beobachten.
"Zu den häufigsten Gefahren gehörten blockierte Radwege sowie zu geringer Abstand der Autos beim Überholen", sagt Projektmitarbeiterin Sabine Springer (28).
Besonders unsicher fühlten sich die Chemnitzer auf Radfahrstreifen, die zwischen zwei Spuren auf der Straße verlaufen - wie auf der Reichenhainer Straße/Bernsbachplatz.
"Ecken, an denen Unsicherheit aufkommt, sollten beseitigt werden", sagt Thomas Lörinczy (50) vom ADFC. "Zum Beispiel durch weniger Fahrstreifen oder Tempo 30-Schilder."
Während die "DRadEsel-Studie" online unter bit.ly/3tgNHlt weiterläuft, richtet die Stadt für mehr Sicherheit bis Ende April die erste Chemnitzer Fahrradstraße mit Vorrang für Radfahrer auf der Reichenhainer Straße zwischen Lutherstraße und Campusplatz ein.
Titelfoto: Kristin Schmidt