Kampf um Bauruine in Siegmar: Stadt soll historische Häuser retten
Chemnitz - Die Stadtteile Siegmar und Schönau sind voller historischer Baudenkmäler. Doch immer mehr Gebäude verfallen. Die CDU-Ratsfrau Solveig Kempe (39) und der Heimatforscher sowie Architekt Gert Rehn schlagen Alarm, fordern die Stadt zum Handeln auf.

Aktueller Anlass ist die einstige Handschuhfabrik und spätere Gaststätte "Schützenruh" an der Zwickauer Straße.
Seit Jahren leerstehend, kümmere sich der Privatbesitzer nicht um das etwa 180 Jahre alte Haus. Solveig Kempe hat bereits eine Anfrage ans Rathaus geschickt: "Ist die Denkmalschutzbehörde der Kontrolle nachgekommen? Welche Auflagen wurden dem Eigentümer erteilt, um den Verfall zu stoppen?"
Antworten hat die Politikerin noch nicht. Aber ihr schwant: "Bei der alten Gaststätte ,Zum Hirsch' in Schönau sieht man, dass Behörden nichts tun gegen den Verfall privater Gebäude - bis sie abgerissen werden müssen."
Solveig Kempe fordert, dass die Stadt alle Baudenkmäler schützt. "Historische Gebäude erzählen die Geschichte einer Stadt. Der Umgang mit unserer Geschichte ist abenteuerlich." Weitere Beispiele: Bahnhof Siegmar, alte Sparkasse Zwickauer Straße, "Goldener Löwe" in Rabenstein.
Ein Eingreifen der Stadt wünscht sich auch Gert Rehn. "Sie könnte mal mit Bußgeld drohen, wenn die Besitzer nichts tun. Wie es aussieht, ist die ,Schützenruh' für den Besitzer nur ein Spekulationsobjekt."
