Studie der WHZ enthüllt: Neues Holzkraftwerk schadet Mensch, Wald & Klima

Zwickau/Chemnitz - 2021 will Eins Energie ein Holzheizkraftwerk (HHKW) im Ortsteil Siegmar bauen. Diesen Plan haben Wissenschaftlerinnen der Westsächsischen Hochschule (WHZ) Zwickau untersucht. Sie kommen zu einem vernichtenden Ergebnis: "Wenn man sich die Schadstoffausstöße ansieht, kann man auf keinen Fall ein Holzheizkraftwerk neu errichten, vor allem nicht im Wohngebiet", sagt Prof. Bettina Keil, Fachfrau für Nachhaltigkeit.

Doktorandin Sarah Deterling (25, WHZ) ist überzeugt: Holzverbrennung verstärkt den Klimawandel.
Doktorandin Sarah Deterling (25, WHZ) ist überzeugt: Holzverbrennung verstärkt den Klimawandel.

Wochenlang hatten Keil und ihre Doktorandin Sarah Deterling (25) in öffentlichen Statistiken zum HHKW recherchiert. Die Fakten sprächen eindeutig gegen den Bau, meint Keil: "Eins will schädliche Braunkohle durch einen anderen Brennstoff ersetzen und handelt sich mehr Schadstoffe sowie schädliche Nebeneffekte für Wald und Mensch ein."

80.000 Tonnen Holz möchte Eins jährlich im HHKW verbrennen. Zudem müsse das Holz mit Tausenden Lastern transportiert werden. Jahresbelastung für Chemnitz: 7000 Tonnen CO2, vier Tonnen Feinstaub, 155 Tonnen Stickoxid, 158 Tonnen CO.

Zudem wolle Eins jedes Jahr 57 Quadratkilometer Wald abholzen, sogar Wald-Plantagen anpflanzen. "CO2-neutral" sei die Holzverbrennung auch nicht, denn: "Nicht geerntetes Holz vergrößert die Kohlenstoffspeicherleistung des Waldes."

Hier an der Mauersbergerstraße möchte die Eins Energie ein Holzheizkraftwerk bauen.
Hier an der Mauersbergerstraße möchte die Eins Energie ein Holzheizkraftwerk bauen.  © Ralph Kunz

Sarah Deterling wird deutlich: "In der Energieerzeugung emittiert Holz mehr CO2 als Kohle. Langfristig wird der Klimawandel verstärkt "Das HHKW schädigt nach ihrer Meinung nicht nur das Klima, sondern auch die Menschen vor Ort. Gefährlich seien vor allem die Tonnen an ultrafeinem Feinstaub.

Der schädige die Lungen und erhöhe das Krebsrisiko. Bettina Keil hofft auf ein Umdenken: "Wir brauchen Energie - aber umweltfreundlich."

Titelfoto: Ralph Kunz

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