Erst betäubt und anschließend vergewaltigt: Ein Opfer weiß bis heute nicht, was passiert ist
Chemnitz/Hainichen - Perfide Tat im Drogenmilieu! Im Suff hat ein Hainichener seine Opfer mit Pillen willenlos gemacht und sie anschließend in seiner Wohnung vergewaltigt.
Die Taten filmte der Angeklagte. Am Landgericht Chemnitz wurde er wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu mehreren Jahren Haft verurteilt.
Dass Alexander L. (27) seine perfide Masche per Smartphone aufzeichnete, war für Polizei und Staatsanwaltschaft ein "Glücksfall".
Ohne die Beweise, die bei einer Wohnungsdurchsuchung sichergestellt wurden, hätte es vermutlich nie eine Anklage gegeben. "Ein Opfer weiß bis heute nicht, was passiert ist", schildert eine Ermittlerin.
Die anderen beiden hätten in der Vernehmung geschildert, dass sie nichts mitbekommen hätten.
Mit den drei Jugendlichen (damals 16 bis 17) feierte Alexander L. zwischen 2018 und 2019 in seiner Wohnung in Hainichen. Im Drogen- und Alkoholrausch verabreichte er seinen Opfern Benzodiazepine ("Benzos").
Das Urteil für Alexander L.: Fünf Jahre und sieben Monate Haft
Er selbst konsumierte die Pillen, um "runterzukommen". "Die Geschädigten waren danach vollkommen bewusst- und regungslos", so die Staatsanwältin.
"Er wusste, dass sie es nicht zulassen würden." Anschließend legte er die Jugendlichen aufs Bett und missbrauchte sie oral.
Eine Erklärung für die abscheulichen Taten hatte er nicht parat: "Ich weiß, dass es verwerflich war."
Alexander L., der nie einen Job erlernt hat, ist mehrfach wegen Drogen- und Körperverletzungsdelikten vorbestraft. Zur Tatzeit war er auf Bewährung.
"Das Geständnis hat den Geschädigten eine erneute Vernehmung erspart", sagte Richter Kay-Uwe Sander. Urteil: fünf Jahre und sieben Monate Haft.
Titelfoto: Haertelpress/Harry Härtel