Geschichtsverein initiiert digitalen Wegweiser für vergessene Kunst

Chemnitz - Viele Skulpturen in Parks oder auf Plätzen laufen unter dem Radar. Nur wenige nehmen sie wahr, vor allem weil Informationstafeln fehlen oder sie versteckt in einer Ecke schlummern. Der Chemnitzer Geschichtsverein will das ändern und vereint die Kunst im Internet.

Sebastian Liebold (38) vom Geschichtsverein hat den "Sitzenden Jungen" ins Netz befördert.
Sebastian Liebold (38) vom Geschichtsverein hat den "Sitzenden Jungen" ins Netz befördert.  © Ralph Kunz

"Wer kennt schon den 'Sitzenden Jungen'?", fragt Sebastian Liebold (38) vom Chemnitzer Geschichtsverein, der das Projekt initiiert hat.

Unscheinbar steht die Bronzefigur nahe einer Kaufhalle in Bernsdorf. Der Chemnitzer Bildhauer Frank Diettrich (81) hatte sie 1965 geschaffen. Der Junge soll auf die Schönheit von Alltagsmomenten hinweisen.

Bereits 16 Skulpturen und Kunstwerke hat der Verein in eine Karte eingetragen. "Einige kann man bereits als 3-D-Modelle betrachten, andere folgen noch. In Zukunft digitalisieren wir noch mehr", sagt Liebold.

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Die Digitalisierung hat die Firma Fusion-Systems umgesetzt. Für ein 3-D-Modell seien bis zu 70 Bildaufnahmen nötig.

Möglich wurde das Ganze durch das städtische Mikroprojekt "In der Krise sichtbar und hörbar bleiben".

Im nächsten Schritt will der Verein Originalskulpturen als 3-D-Modelle drucken und an einem Ort ausstellen. Kinder und Besucher könnten diese dann kreativ bemalen. Liebold: "Ich denke, das passt gut zur Kulturhauptstadt-Strategie."

Alle bisher erfassten Kunstwerke findet Ihr >>>hier.

Titelfoto: Ralph Kunz

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