Lästige Biester! So gefährlich sind Zecken im Erzgebirge, Chemnitz und Umgebung

Erzgebirge/Chemnitz - Ein Waldspaziergang, ein Picknick oder Grillen mit Freunden - schnell hat man sich eine Zecke eingefangen. Die kleinen Biester können neben Borreliose auch die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, welche für den Menschen tödlich sein können. Doch wie hoch ist die Gefahr im Erzgebirge, Chemnitz und der Umgebung?

Chemnitz zählt nicht zum FSME-Risikogebiet. Hier können Zecken nur Borreliose übertragen.
Chemnitz zählt nicht zum FSME-Risikogebiet. Hier können Zecken nur Borreliose übertragen.  © Sven Gleisberg

Laut dem Robert-Koch-Institut werden die Stadt Chemnitz und der Landkreis Mittelsachsen nicht als FSME-Risikogebiet eingestuft.

Im Landkreis Zwickau, dem Vogtland und im Erzgebirge sieht das anders aus: Diese Regionen stuft das Robert-Koch-Institut als FSME-Risikogebiete ein. 

Doch was bedeutet das? Ein Landkreis wird dann zum Risikogebiet, wenn im Zeitraum der letzten 14 Jahre mehr als eine Erkrankung pro 100.000 Einwohnern im Landkreis selbst oder den angrenzenden Kreisen festgestellt wurde. 

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Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine fieberhafte Erkrankung, bei der auch die Hirnhäute betroffen sein können. Gegen die Krankheit gibt es aktuell noch keine Medikamente. Lediglich eine Impfung kann vorbeugend helfen. 

In Risikogebieten wird diese meist von der Krankenkasse bezahlt. 

Hier fühlen sich Zecken wohl und warten auf ihr nächstes Opfer: Im kniehohen Gras.
Hier fühlen sich Zecken wohl und warten auf ihr nächstes Opfer: Im kniehohen Gras.  © 123rf/Andriy Myahkov

Trotz Risikogebiet: FSME-Erkrankung sehr unwahrscheinlich

In Sachsen gab es laut dem Robert-Koch-Institut 2019 insgesamt 27 FSME-Fälle durch Zeckenbisse (Symbolbild).
In Sachsen gab es laut dem Robert-Koch-Institut 2019 insgesamt 27 FSME-Fälle durch Zeckenbisse (Symbolbild).  © Patrick Pleul/dpa

Solltet Ihr Euch im Landkreis Zwickau, im Vogtland oder im Erzgebirge eine Zecke eingefangen haben, braucht Ihr nicht in Panik zu verfallen. Denn nur etwa jede 100. Zecke trägt das Virus dort in sich.

Sollte Euch so eine Zecke erwischen, kommt es auch nur in zehn Prozent aller Fälle zu einer Infektion.

Aber auch wenn das Infektionsrisiko gering ist, sollte man FSME nicht unterschätzten: Zehn bis 20 Prozent der Patienten leiden nach einer Erkrankung unter Folgeschäden, etwa ein Prozent verstirbt. 

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Für diejenigen, die beruflich oder freizeitmäßig viel im Wald unterwegs sind, wie Landwirte, Förster oder Jogger, wäre eine FSME-Impfung sinnvoll. Weitere Infos zur Impfung gibt's auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts

Auch nicht zu unterschätzen sind Borreliose-Infektionen. Zecken mit diesen Erregern können überall auftreten, kommen häufig vor: "Etwa 30 bis 50 Prozent aller Zecken sind in unserem Raum mit dem Bakterium infiziert", teilt Staatsbetrieb Sachsenforst mit. 

Daher sollte man sich nach einem Waldspaziergang gut absuchen. Wenn eine Zecke entdeckt wird, vorsichtig mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernen. 

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa/Sven Gleisberg

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