Connewitzer Bäcker lockt in den "Brotklub" nach Chemnitz
Chemnitz - Dass Holger Martens (37) für seinen Job brennt, spürt man, sobald man durch die Tür seines Geschäfts tritt. Der Leipziger Bäcker eröffnete Ende 2019 den "Brotklub" (Karl-Liebknecht-Straße 41) im Brühl-Kiez.
Um seine Kreationen unter die Chemnitzer zu bringen, nimmt er wenig Schlaf und eine 80-Stunden-Woche auf sich.
Holger Martens experimentiert gern: So finden sich im "Brotklub" wohlklingende Kreationen wie der "Gewürzlaib" mit Anis und Fenchel neben Dinkelsauerteig-, Kartoffel- und Roggenmischbroten - alles wird jede Nacht um eins in der heimischen Backstube in Leipzig-Connewitz hergestellt.
Morgens werden die Laibe dann nach Chemnitz gefahren. "Zum Glück mag ich es, im Auto zu sitzen", lacht Martens. "Zwei Stunden Arbeitsweg kommen schon zusammen." Zusätzlich steht er Donnerstag und Freitag immer selbst hinter dem Tresen.
Sein Handwerk erlernte Martens in Chemnitz. Nach Etappen im Schwarzwald, Österreich und an der Ostsee eröffnete er vor fünf Jahren seine Naturbäckerei in Leipzig. "Ich versuche so zu backen, wie man es ganz früher gemacht hat", so der Vater von vier Kindern.
Bedeutet: Viele natürliche, regionale Zutaten und vor allem viel Zeit. "Ich lasse den Teig lange ruhen. Dadurch wird das Brot geschmacksintensiver." Das Konzept kommt an, täglich wartet eine lange Schlange vor dem "Brotklub". "Viele Menschen zelebrieren wieder die gute, alte Brotzeit", so Martens.
"Auch deshalb möchte ich im 'Brotklub' bald Back-Workshops in geselliger Runde anbieten."