Bomben-Alarm in Chemnitz! Die Hintergründe zu der Aufregung am Donnerstagmorgen
Chemnitz - Aufregender Morgen in den Ortsteilen Einsiedel und Dittersdorf. Nach dem Fund einer britischen Fliegerbombe im Wald mussten 670 Bürger ihre Häuser verlassen. Gegen 13 Uhr war die Bombe entschärft.
Am Abend hatten Forstarbeiter zwischen Dittersdorf und Einsiedel den verdächtigen Metallkörper gefunden.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst schlug Alarm. Es handelte sich um eine 250-Kilo-Bombe - Sperrkreis ein Kilometer.
Polizei und Feuerwehren schwärmten noch in der Nacht in Dittersdorf aus, warnten die Anwohner in neun Straßen vor der Evakuierung am Morgen.
Gleichzeitig richteten der Landkreis Erzgebirge und Bürgermeister Sylvio Krause (54, CDU) einen Krisenstab im Feuerwehrhaus ein.
Die Vorarbeit lohnte sich: "Nur sechs Bürger kamen in die Notunterkunft in der Turnhalle Dittersdorf. Alle anderen hatten sich selbstständig um eine Unterbringung gekümmert."
Neun Straßen waren auch in Chemnitz-Einsiedel betroffen.
Für Zusatzstress sorgte am Morgen ein weiterer brisanter Fund
Als einziger Anwohner kam Heinz Haase (69) ins Ausweichquartier Turnhalle/Gymnasium.
"Um 9 Uhr klingelte die Polizei. Ich schnappte mir schnell eine Apotheken-Umschau, damit ich was zu lesen habe."
Zufrieden mit der Organisation war Ortsvorsteher Falk Ulbrich (53, CDU): "Alles hat gut geklappt."
Für Zusatzstress sorgte am Morgen ein weiterer brisanter Fund: In der Gartensparte Kirschbaum in der Reichenhainer Straße lag eine Stabbrandbombe.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst nahm sie gleich mit.
Weitere Blindgänger in der Region sind nur zu vermuten - Einsiedel war ein wichtiges Bombardierungsziel, wurde im Krieg zu 94 Prozent zerstört.
Titelfoto: Ergebirgsnews/André März/