Labor der "Auto Union" kommt untern Hammer: Wer rettet das Industrie-Denkmal?
Chemnitz - Ein Stück Chemnitzer Industriegeschichte kommt unter den Hammer. Bei der Sächsischen Grundstücksauktion am 3. März um 11 Uhr im Dresdner Hygiene-Museum wird ein früheres Gebäude von Auto Union und Presto in der Scheffelstraße versteigert.

Ex-Besitzer Lars Fassmann (42) hofft auf einen Käufer aus Überzeugung: "Unsere Industriekultur muss bewahrt werden!"
Zur Geschichte: 1911 baute der frühere Fahrrad-, Motorrad- und Autohersteller Presto in der Scheffelstraße sein Produktionswerk.
1934 kaufte die Auto Union (Audi, Horch, Wanderer und DKW) das Gebäude, richtete ihre Verwaltung ein. Im Weltkrieg nutzte die Auto Union das Gebäude auch für die Rüstungsproduktion mit KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern.
Nach dem Krieg und dem Ende der Auto Union zog das städtische Krankenhaus in die Scheffelstraße (bis 1997). Danach stand der Komplex leer, bis der örtliche Unternehmer Lars Fassmann das Haus 2014 kaufte. Für mehr als eine Million Euro baute er ein neues Dach, brachte das Gebäude auf Vordermann.
Fassmanns Plan: Die Lebenshilfe sollte einziehen, Werkstätten für Behinderte einrichten. Doch der Verein kam nicht in die Strümpfe. Der Unternehmer verkaufte der Lebenshilfe das Haus deshalb 2016. Seitdem ruht das Werkstätten-Projekt. Auf eine TAG24-Anfrage an die Lebenshilfe gab es gestern keine Antwort.
Interessenten können zumindest jetzt das Laborgebäude links vom Haupthaus ersteigern. Mindestgebot für 2900 Quadratmeter Nutzfläche: 75.000 Euro.



