Bis 2023: Ehemaliger Chemnitzer Kulturpalast wird zum Wohnareal

Chemnitz - Der Kulturpalast Rabenstein hat endlich eine Zukunft! Der einst prunkvolle DDR-Vorzeigebau verfiel in den vergangenen Jahrzehnten zusehends. Ab 2021 verwandelt er sich in einem 25-Millionen-Euro-Projekt zum Mieter-Traum.

Der Kulturpalast steht seit zwanzig Jahren leer. Bald kehrt hier wieder Leben ein.
Der Kulturpalast steht seit zwanzig Jahren leer. Bald kehrt hier wieder Leben ein.  © Sven Gleisberg

Die Leipziger GRK-Gruppe kaufte 2018 den denkmalgeschützten Monumentalbau. Nun plant sie 64 Wohnungen auf einer Fläche von etwa 5700 Quadratmetern. Schon 2023 sollen sie fertig sein.

Für die auf Denkmalsanierungen spezialisierte Firma ist das ein Prestige-Projekt: "Der 1951 im Stil des Sozialistischen Klassizismus errichtete Kulturpalast zählt zu den aufsehenerregendsten Nachkriegsbauten der 'Stadt der Moderne'", so GRK-Geschäftsführer Peter Wolf.

In den 50ern und 60ern diente er als Bühne für Konzerte, Tanzveranstaltungen und politische Inszenierungen.

Chemnitz: Mit DDR-Kult-Transporter durch den Wahlkampf
Chemnitz Mit DDR-Kult-Transporter durch den Wahlkampf

Eine aufwendige Parkanlage mit Wasserspielen machte den Pelzmühlenteich zu einem beliebten Ausflugsziel, der Kulturpalast lud mit Restaurant und Café zur Einkehr ein.

Die Bauvorbereitungen für die neuen Wohnungen laufen bereits.
Die Bauvorbereitungen für die neuen Wohnungen laufen bereits.  © Sven Gleisberg

Einst TV-Studio, bald Wohnoase

Wo das DDR-Fernsehen "Schätzen Sie mal!" drehte, sollen bald Mieter einziehen.
Wo das DDR-Fernsehen "Schätzen Sie mal!" drehte, sollen bald Mieter einziehen.  © imago images/Haertelpress

1967 schloss die Stadt den Palast, der Grund ist heute unbekannt. Das Fernsehen der DDR zog mit einem TV-Studio ein und produzierte berühmte Sendungen wie "Schätzen Sie mal!" mit Lutz Hoff, nach der Wende übernahm der MDR das Studio.

Seit dem Auszug des MDR im Jahr 2000 steht das Gebäude leer. Die Stadt dachte sogar über einen Abriss nach. Eine 2017 angekündigte Sanierung kam nicht zustande.

Diesmal aber scheint alles rundzulaufen: "Seit Anfang 2020 gab es mehrere Beratungen mit dem Bauherrn, den Architekten und den beteiligten Ämtern der Stadtverwaltung Chemnitz", heißt es vonseiten der Stadt.

Einst moderierte Lutz Hoff seine Kult-Sendung "Schätzen Sie mal!" im Kulturpalast.
Einst moderierte Lutz Hoff seine Kult-Sendung "Schätzen Sie mal!" im Kulturpalast.  © imago images/Gueffroy

Aktuell beseitigen Arbeiter bereits den Wildwuchs.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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