Planungs-Chaos! Diese Straße in Chemnitz ist bis 2023 dicht, aber Umleitungskonzept fehlt
Chemnitz - Planungs-Chaos in Chemnitz-Reichenbrand: Die Haupt-Einflugschneise des Stadtteils, die Jagdschänkenstraße, wird für anderthalb Jahre voll gesperrt. Obwohl schon ab Mitte April die Schotten dicht sind, liegt noch kein Verkehrsführungskonzept für dortige Unternehmen vor.
Bereits am 18. April sollen die Bagger durch die Straße rollen. Geplant ist ein umfassender Kanal- und Leitungsbau von der Ecke Curiestraße bis zur Jagdschänkenstraße 33. Die Dauer der Vollsperrung: voraussichtlich bis zum 8. September 2023. Autos sollen über die Zwickauer Straße und Neefestraße umgeleitet werden.
Doch wie soll der Verkehr noch die dort ansässigen Unternehmen erreichen?
Das wollte CDU-Stadtrat Andreas Marschner (42) vom Tiefbauamt wissen. Baubürgermeister Michael Stötzer (49, Grüne): "Wegen der Komplexität der Vollsperrung wurde für die Umleitungsführung und die Anlieger- bzw. Gewerbeerschließung ein Verkehrsführungskonzept und eine Abstimmungsberatung gefordert."
Das Konzept liege derzeit im Tiefbauamt noch nicht vor. "An die dringende Erstellung wurde das Planungsbüro erinnert", so Stötzer weiter.
Die Planlosigkeit ärgert Stadtrat Marschner: "Drei Wochen bis Baubeginn und die ansässigen Unternehmen haben noch keine Ahnung, wie sie in den nächsten anderthalb Jahren zu erreichen sind." Im Sperrgebiet liegen etwa ein Friseur, eine Tankstelle und ein Supermarkt. Selbst die Verkehrspolizei wird in Richtung Siegmar Umwege in Kauf nehmen müssen.
Und: "Wir haben hier auch eine Spedition, deren Lkw täglich über die Straße müssen", so Marschner.
Titelfoto: Uwe Meinhold