Heftige Umwege rund um die Brettmühle: Vollsperrung trennt Chemnitz und Lichtenau
Chemnitz - Eine Baustelle entzweit bald die Stadt Chemnitz und das angrenzende Lichtenau: An der Brettmühle wird die Straße erneuert, es gibt ab kommendem Montag für 13 Tage eine Vollsperrung. Vor allem Anliegern drohen teilweise heftige Umwege über Auerswalde, die B173 oder die A4/Glösa.
"Damit ist die Autobahnauffahrt Chemnitz-Ost für Chemnitzer erst mal erledigt", ahnt Tino Fritzsche (60), CDU-Fraktions-Chef im Chemnitzer Stadtrat. Direkt betroffen ist sein Fraktionskollege Renzo di Leo (29): "Ich wohne in Hilbersdorf und arbeite in Frankenberg - das wird ein Riesenumweg."
Auf der anderen Seite sieht Harald Blas (65) aus der Erdbeersiedlung für 13 Tage schwarz: "Zum Arzt in Lichtenwalde komme ich nicht mehr. Und wenn die Baustelle in Lichtenau nicht zum Wochenende fertig wird, müsste ich über die Autobahn fahren, um meinen Sohn in Niederlichtenau zu besuchen."
Diesen Ausnahmefall will der Lichtenauer Bürgermeister Andreas Graf (47, CDU) verhindern: "Wir haben vereinbart, die Vollsperrung in Lichtenau ab 17. Oktober auf jeden Fall zu beenden. Die Baustellen sind nötig, aber wir wollen nicht alles dichtmachen."
Ganz entspannt sieht Achim Faulwasser (75) aus der Erdbeersiedlung die kommende Vollsperrung: "Viele Wege führen nach Rom und nach Chemnitz. Und bei uns wird's dann etwas ruhiger."
Der letzte Chemnitzer Richtung Lichtenau, Thomas Schirmer (69), freut sich auf die Baustelle: "Die Straßensanierung wird höchste Zeit. Hier lösen sich ständig kleine Steinchen und fliegen wie Geschosse durch die Gegend. Das ist gefährlich."
Titelfoto: Ralph Kunz