Dauer-Baustelle in Chemnitz: Anwohner sind genervt
Chemnitz - Bürger im Chemnitzer Wohngebiet Flemming sind empört. Seit mehr als einem Jahr müssen sie die anstrengende Dauerbaustelle in der Beyerstraße umfahren. Jetzt hat die Stadt die Baustelle auch noch verlängert - von Juli auf Oktober.
Anwohner Jens Haubold (56), der auch für eine Bürgerinitiative im Flemminggebiet spricht, ist auf dem Baum: "Alle Argumente der Stadt sind vorgeschoben. Von Anfang an waren zu wenige Bauarbeiter aktiv. Uns Bürgern war deshalb von Anfang an klar: Den Fertigstellungstermin am 12. Juli schafft die Stadt nicht!"
Die Stadt baut dort seit 13 Monaten eine neue Brücke über den Pleißenbach. Vor drei Jahren schuf die Verwaltung eine ähnliche Brücke in der nahen Fritz-Matschke-Straße: "Auch dieser Bau dauerte dank zu weniger Arbeiter mehr als ein Jahr", erinnert sich Jens Haubold.
"Dass die Stadt daraus nichts gelernt hat, ist der Gipfel." Zumal die Beyerstraße auch ein wichtiger Zugang zum Klinikum sei.
Laut Stadt gibt es vier Gründe für die Verlängerung
Die Stadt weist die Bürgervorwürfe zurück. Sie sieht vier Gründe für die Bauzeitverlängerung: Das Hochwasser im Dezember habe Dämme und Rohre zerstört, schlechtes Wetter habe den Wiederaufbau verzögert, die Drosselleitung des Rückhaltebeckens sei überraschend sanierungsbedürftig und der Entsorgungsbetrieb der Stadt Chemnitz (ESC) müsse zusätzliche Leistungen erbringen.
Die Beyerstraße werde in drei Bauphasen gesperrt. Die Stadt wolle aber Gas geben und fertige Abschnitte frühzeitig freigeben.
Jens Haubold fordert mehr: "Die Baustelle muss im Sommer beendet sein."
Titelfoto: Maik Börner